TomDerElch.com - Reisebericht Helgoland 2005
Tag 4: Helgoland
Markt Erlbach, im Juli 2005
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Dienstag, 12.07.2005

Da ich gestern schon relativ früh auf den Socken war und mittlerweile ja auch weiss, wie so ein Sonnenaufgang hier aussieht, habe ich es heute etwas ruhiger angehen lassen. Aufgestanden bin ich etwa um neun Uhr, danach habe ich gefrühstückt und mich auf den Weg gemacht.

Los ging ich entlang der Nordostküste [1] vorbei an der Jugendherberge [1], von dort aus auf mit Holz beplankten Wegen [1] zum Fussballplatz [1]. Von dort aus auf dem Weg Richtung Oberland ging ich auch ein paar Meter direkt am Wasser entlang [1]. Da hier sehr starke Strömungen herrschen ist es ausdrücklich untersagt zu baden, das ist auch vielleicht wirklich nicht gut, wenn man sich an der Heizung [1] die Füsse anhaut. Die Treppe zum Oberland habe ich nur fotografiert, nicht aber erklommen [1|2]. Ich entschied mich, am Strand entlang [1] zurück zu laufen. Eine unweit der Jugendherberge in nördliche Richtung in das Meer ragende Mole versprach, vielleicht einen Ausblick auf die Lange Anna frei zu geben, doch sie verhüllte ihr Antlitz fast komplett mit dem vorgelagerten Fels, nur ein kleines Eck des oberen Endes ist zu sehen [1].

Also ging ich über die etwas baufällig wirkende Mole [1] zurück in die, haha, City. Dort habe ich noch ein paar Bilder von Häusern und Gassen [1|2|3] gemacht, bevor ich mich (mal wieder) in's Hotel zurückgezogen habe. Von dort aus habe ich eine kleine Fotoreihe gemacht zum Thema Ausbooten. Ich dokumentierte die Einfahrt eines Schiffes in die Reede, die "Belagerung" mit Börtebooten [1], die dann mit Touristen gefüllt [1] zur Landungsbrücke [1] schippern. Auch der örtliche Rettungsdienst steht parat [1], oft sind kleinere Wehwehchen und Personen, denen der Seegang nicht so richtig bekommen wollte, zu behandeln. Immerhin 4 Schiffe mit 2581 Besuchern - zuzüglich jenen, die per Katamaran anreisen - steuerten heute die Insel an [1].

Der nächste Anlaufpunkt für diesen Tag war das Museum [1]. Für 2,- EUR Eintritt gibt es eine Diashow mit Fotografien alter Postkarten, verschiedene Original erhaltene Trachten aus frühen Jahren und diverse Relikte der Geschichte Helgolands: Tourismus, Schifffahrt, Fischfang und Krieg.

Sehr schön fand ich, dass der Mann hinter der Kasse sich, bis neue Besucher eintrafen, die Zeit genommen hat, die Dias zu erklären und aus seinem Nähkästchen zu erzählen. Er ist ein helgoländisches Urgewächs und konnte berichten von damals, als er bei heftigem Sturm mit dem Flugzeug auf die Insel wollte, erzählte davon, dass letztes Jahr der Katamaran bei Windstärke 8 nicht zurück konnte und die Bäderschiffe die Leute mitnehmen mussten und bei letztgenanntem werde ich das Gefühl nicht los, dass eine gewisse Schadenfreude hörbar war.

Vom Nordosthafen aus bot sich eine Rundfahrt um die Insel an, für die ich weniger als 10 Minuten zu warten hatte. Auf einem der Börteboote [1] geht's auf hoher See einmal rund um das Eiland. Der leichte Wellengang, ich vermute, er entspricht etwa dem, den wir bei der Anfahrt mit dem Katamaran hatten, macht sich hier schon deutlicher bemerkbar. Hin und wieder schwappen auch ein paar Tropfen Meerwasser vom Bug aus auf's Boot, doch meine Kamera hat entgegen meiner Befürchtungen nichts davon abbekommen. Die Fahrt ging erst mal in nördliche Richtung, wo sich schon nach wenigen Minuten die berühmte Felsformation an der Nordwestspitze zeigte [1].

Durch einen Durchbruch in der Schutzmole [1|2], welche dort zur Erhaltung des Wahrzeichens der Insel angelegt wurde, ging es weiter auf die Westseite der Insel [1]. Kormorane, so hat uns der Führer erzählt, trocknen hier ihre Flügel [1], die im Gegensatz zu den Flügeln anderer Seevögel keine Fettschicht haben, an der das Wasser direkt abperlen kann. Die See wirkt auf dieser Seite [1] etwas ruhiger. Das kann einerseits daran liegen, dass das Wasser hier tiefer ist und sich Unebenheiten weniger deutlich in den Wellen wiederspiegeln, es kann aber auch daran liegen, dass wir jetzt etwas mehr mit den Wellen fahren. Es ging weiter, vorbei am Lummenfelsen [1|2|3|4|5], an dem jährlich tausende von Brutpaaren verweilen. Ein Paradies für Ornithologen, das sind die Leute, die sich gut mit Vögeln auskennen. An der Westmole und der Südmole [1], Überbleibsel aus dem Rüstungswahn des dritten Reichs, geht es am Vorhafen und dem Yachthafen am südlichen Ende der Insel, wo der Katamaran von Sylt [1] unseren Weg kreuzte, vorbei geht die Tour weiter durch die Reede, vorbei an den prächtigen und anmutigen, wenn auch betagten weissen Schiffen [1|2], vorbei auch am Kopf der Landungsbrücke mit der Inschrift "WELKOAM IIP LUNN" [1|2], die den Besucher auf helgoländisch "Willkommen an Land" heissen soll. An genau dieser Landungsbrücke endet dann auch dieser empfehlenswerte Ausflug, der pro Kopf 7,- EUR kostet und schätzungsweise 1 Stunde dauert. Ich habe nicht genau auf die Uhr geschaut.

Da das Hotel ja gewissermassen direkt nebenan war, bot es sich an, dort mal wieder kurz die Füsse, die mittlerweile nicht mehr so richtig mitmachen wollten, hochzulegen, bevor ich aufbrach, vorbei an der Tankstelle [1] (Auch Bunkerstation genannt) in Richtung Südhafen, wo ein hübsches Segelboot [1] gerade ein bisschen kosmetische Behandlung [1] erfuhr. Von der Engstelle zwischen Binnenhafen und Sathuurn aus bin ich dann ("Auf eigene Gefahr", wie ein Schild besagt) auf der an manchen Stellen ziemlich maroden Mole [1|2] in Richtung offene See. Es dauert ein ganzes Stück, bis man da draussen ist, und man hat von diesen alten, teilweise ziemlich maroden Befestigungen doch einen recht schönen, wenn auch nicht uneingeschränkt fotogenen Überblick über die Insel [1]. Immerhin gibt es hier Wasser, wie man es auch an anderen, weit wärmeren Orten vermuten würde [1]. Ganz aussen, am Ende der Mole, hat die Nordsee schon ganze Arbeit verrichtet. Hier stehen die Anlagen nur noch in Ansätzen, ich würde sogar eher von  Ruinen sprechen [1|2|3].

Auf dem Rückweg konnte ich sehen, wie sich zwei Schiffe der "weissen Flotte" von der Insel "verabschiedeten" [1]. Zurück auf der eigentlichen Insel ist mir Jungvolk begegnet, welches sich eine (offensichtlich inoffizielle) Zigarette [1] gegönnt hat. Des Weiteren hat mich direkt hier vor Ort mal wieder meine (foto)künstlerische Ader in ihre Gewalt gebracht [1]. Nachdem ich dann noch einen recht eindrucksvollen Punkt der Routenführung für den Helgolandmarathon [1] (ja, sowas gibt's!) bildlich festgehalten habe steuerte ich erneut die "Bunte Kuh" an. Heute gönnte ich mir ein "Fischfilet gebacken mit Remoulade" für 11,50 EUR, das wieder gut gemundet hat, jedoch auch hier wieder die Anmerkung, dass die Sauce bzw. Remoulade etwas knapp bemessen war.

Frisch gestärkt brach ich dann auf in's Oberland, wo es einen (hier sicher nicht alltäglichen) Neubau [1] zu bewundern gab, ausserdem gibt es einen hübschen Überblick über Unterland, Reede und Düne [1|2|3], und wer den Blick von der Brüstung aus mal direkt den Fels entlang nach unten schweifen lässt sieht die Schutzmassnahmen [1], die nach einem noch nicht allzulang vergangenen Felsabgang getroffen worden sind, bei dem so viel ich weiss "nur" Materialschaden zu beklagen war. Auf meinem weiteren Weg konnte ich sehen, welch niedere Instinkte mittlerweile von den Marketingmanagern im Parfumbereich angesprochen werden. Wie gut, dass ich immun bin [1]. Bei diesem abendlichen Bummel durfte ich einem kleinen Gespräch eines Pärchens beiwohnen, das ich gerne hier sinngemäss wiedergeben möchte:

Beim Herantreten an ein Geschäft, in dem die Suchmeldung nach einem entlaufenen Kater hing, äusserte die sie: "Och schau mal, Kater vermisst", woraufhin "er" unmittelbar entgegnete "Guck mal, da gibt es Honigwein". Darauf "sie": "Aber ich meine doch den Kater". Er: "Ja und ich meine den Honigwein",

Nach dieser erheiternden Begegnung ging es weiter zum eher wenig heiteren Friedhof [1|2|3] bei der evangelischen Kirche [1|2]. Auf den Wegen der Insel sieht man immer wieder Flecken, die dunkler gepflastert sind als ihre Umgebung, sehr oft ergibt sich daraus sogar eine Figur, die in irgend einer Weise mit der Insel in Verbindung steht [1]. Auch wie dies dann aussieht, habe ich für Euch dokumentiert. Noch vor Sonnenuntergang machte ich mich langsam auf den Weg [1] zum Unterland, diesmal über die Treppe, die ist ja kostenlos. Nachdem ich eine Nachtaufnahme der Promenade vom Hotelzimmer aus angefertigt habe [1], warf ich die Glotze an und bin beim Schauen, wie so oft, weggedöst.

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