Reisebericht USA 2007
Markt Erlbach, im November 2007
Tag 2 -  - Minneapolis - Eau Claire - Wausau - Green Bay - Kewaunee - Two Rivers
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Sonntag, 14. Oktober 2007

Um halb 5 war ich schon wieder wach. Das ist wohl mal wieder der gute alte Jetlag. Da ich aber nach wie vor müde genug war, habe ich noch ein paar Minütchen gedöst. Heute Nacht hat es geregnet, aber davon darf man sich nicht beirren lassen. Also ging es für mich um halb 7 los. Zunächst habe ich einen Target Store angesteuert, das ist etwa gleichzusetzen mit dem, was bei uns als "Verbrauchermarkt" bekannt ist. Dort habe ich mich etwas mit einer Packung sehr hübscher Pflaster eingedeckt [1], natürlich gab es auch eine Grundausstattung an Getränken, Kartenmaterial sowie eine Telefonkarte für die Gespräche mit "daheim".

Der Weg führte mich heute erst mal über die Grenze zwischen Minnesota und Wisconsin in Richtung der großen Seen. Dazu ging es erst mal einige Meilen nahezu stetig geradeaus in östliche Richtung. Unterwegs gab es Frühstück in einem Subway Restaurant. Ich war in solch einer Lokalität noch nie. Und ich stellte fest, das Ganze ist schon etwas kompliziert: Man hat nicht nur die Auswahl zwischen 5 verschiedenen Brotsorten, die es jeweils in zwei Längen gibt sondern muss auch noch entscheiden, ob man das Ganze angetoastet haben möchte und welche der vier angebotenen Käsesorten mit drauf sollen. Wenn das dann geregelt und das Ganze (je nach Wunsch) kurz aufgewärmt wurde kann man sich noch diverse weitere Beläge dazu komponieren. Einerseits natürlich nicht schlecht für Individualisten, für Leute, die einfach nur Hunger haben (ich, jetzt und hier!) eher umständlich und nervig. Aber ich muss sagen: Es hat geschmeckt! Unterwegs habe ich kurz gehalten an einer "Rest Area" [1], vergleichbar etwa mit unseren Raststätten an den Autobahnen. Mit, wie sollte es auch anders sein, ein paar Unterschieden: Die Verpflegung kommt ausschliesslich aus Automaten, dafür gibt es häufig Aufsteller mit Kartenmaterial und Prospekten diverser Attraktionen der näheren Umgebung.

Auf dem weiteren Weg amüsierte ich mich dermaßen über den Namen der ausgeschilderten Ortschaft Wausau. Irgendwie erinnerte mich das an Schweinehund. Einen solchen musste ich allerdings nicht überwältigen, als es um die Frage ging: Fotografieren oder nicht fotografieren [1] ? Vor lauter Begeisterung über diesen Namen entging es mir komplett, dass ich an dieser Ausfahrt raus gemusst hätte. Da ich nicht durch die Stadt wollte, an der dieser Abzweig war (Eau Claire), drehte ich um und nahm den nächsten Anlauf. Mit Strich 70 Sachen [1] steuerte ich die Dreckskarre weiter Richtung Osten. Zwischenzeitlich fing es wieder an zu regnen. Da ich heute eigentlich sowieso mehr oder weniger nur fahren wollte, störte mich das zunächst nicht weiter. Doch als der Regen sich auch innerhalb des Fahrzeugs fortsetzte [1], weil die Verbindung zwischen Windschutzscheibe und Dach nicht dicht war, passte sich meine Stimmung dem Wetter an: Sehr, sehr trüb.

Ich sortierte also mein Hab und Gut - insbesondere die Kameraausrüstung - so, dass sie von dem Regen unbehelligt blieb. Unterwegs hielt ich dann einige Male [1], um dem internen Regen entgegenzuwirken, was seinen Höhepunkt darin fand, dass ich mit Taschentüchern zumindest mittelfristig erfolgreich halbwegs für ein dichtes Dach sorgte [1].

Die Bebauung entlang des Highway 29 ist, wie so oft in den USA, sehr weitläufig. Verträumte kleine Häuschen [1], kleine, unscheinbare Restaurants [1] und landestypische landwirtschaftliche Anwesen [1] ergänzen sich mit spirituellen Bauten [1] zu einem Gesamtbild ländlich-amerikanischer Idylle wie aus dem Bilderbuch. Nur mit mehr Regen und immer wieder durchsetzt mit Halloween-Dekorationen [1]. Viele Meilen weit nichts als Regen(innen etwas weniger als aussen). Bei Wausau gab es dann Mittagessen: Einfallslos, wie ich bin wurden zwei Doublecheeseburger bestellt in einem McDonalds, das sich in seinem Erscheinungsbild stark an die frühen Zeiten dieser wohl bekanntesten Restaurantkette der Welt anlehnt [1|2].

Die Fahrt ging weiter, nach wie vor Highway 29, nach wie vor gen Osten. Im Städtchen Green Bay an einem Ausläufer des Lake Michigan hielt ich für ein paar Fotos [1|2] kurz an, fuhr dann aber weiter, direkt zum "richtigen" See, vorbei an Orten mit so lustigen Namen wie Poland [1] oder New Franken und Denmark [1], ab und an klingen die Ortschaften aber auch halbwegs normal. Man fühlt sich fast schon wie auf einer Weltreise. Generell hat man in dieser Gegend [1] offenbar ein Herz für Fernreisende, wie ein Grundstück am Wegesrand vermuten lässt [1|2]. Irgendwann nachmittags war ich dann in Kewaunee angekommen, das ist ein verschlafenes Nest [1] direkt am Westufer des Lake Michigan mit (laut Wikipedia) nicht mal 3.000 Einwohnern. Nach ein paar Bildern vom Hafengebiet im Nieselregen [1|2|3] setzte ich die Fahrt fort, die ab hier dann mehr in südliche Richtung geht, immer so nah als möglich am See entlang.

Irgendwo unterwegs war es dann an der Zeit, den Durst der Dreckskarre zu stillen. Man hat mich recht komisch angesehen, als ich in der Tankstelle vorab gezahlt habe, wie ich das aus meinen Urlauben im Bereich der Westküste kannte. Für 20 USD gab es bei einem Preis von 2,929 USD je Gallone 6,629 dieser Einheiten.

Vorbei an irgendwie hübsch sarkastischen Antikläden [1] und alten verlassenen Häusern [1] in einer manchmal wahrlich romantischen Lage direkt am See machte ich mich langsam aber sicher auf die Suche nach einer Bleibe für die Nacht. Fündig wurde ich in einem Städtchen namens Two Rivers, welches noch etwas kleiner war als Kewaunee. Im dortigen "Cool City Motel", dessen Name bei mir etwas mehr erwarten ließ als ich dann letzten Endes erhalten habe kämpfte ich mit einer sehr widerspenstigen Jalousie [1], um das Fenster zum Hof halbwegs blickdicht zu bekommen. Das Zimmer war nicht unbedingt hochmodern [1], die Armaturen im Badbereich rostig und nicht unbedingt klinisch rein, aber sonst hat alles gepasst (das heisst im Detail: Ich hatte eine Bleibe, ein Dach über dem Kopf und ich brauchte mit 40 USD brutto nicht viel zahlen). Und ich hatte Zimmer Nummer 1. Das ist dann zumindest doch mal angemessen.

Nach 443 zurückgelegten Meilen gönnte ich mir noch eine Folge der Zeichentrickserie "The Simpsons", stellte den Fernseher auf Wecken und schlief dann irgendwann ein.

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