Reisebericht USA 2007
Markt Erlbach, im November 2007
Tag 4 - Chicago
Diese Seite ist Teil der Internetpräsenz www.TomDerElch.de und  www.TomDerElch.com - Wenn Du diese Seite über eine Suchmaschine gefunden hast und dich für die komplette Seite (inklusive Menuleiste) interessierst, klicke bitte hier, um die Seite inklusive Menuleiste zu sehen.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Der heutige Tag begann wieder vor dem eigentlichen Weckruf, diesmal um 5:30 Uhr, womit ich gegenüber ursprünglicher Planung etwa eine halbe Stunde gewonnen habe. Nachdem mich beim Checkout im Motel ein Geist bedient hatte: Es war niemand zugegen, also legte ich meine Zimmerkarte hinter dem Tresen ab, aus dem Hintergrund war so eine Art Bestätigung zu hören ohne dass ich die Person zur Stimme sehen konnte - stellte ich mich zunächst in zwei Staus, die sich in Richtung Chicago quälten.

Das mit diesem Park & Ride ist gar nicht so einfach: Ich stellte mein Fahrzeug zunächst auf einem Parkplatz ab, der mit "only with permission" beschildert war, also nur für Leute bestimmt ist, die eine entsprechende Genehmigung haben. Da ich mir nicht so 100% sicher war, fragte ich einen Bediensteten des Bahnhofs Linden, an dem sich das Ganze abspielte, wo man so eine Erlaubnis her bekommen könnte. Da ich mich gemäß seiner Antwort nicht bei den Verkehrsbetrieben bewerben wollte (da hätte ich sicher wieder Probleme mit der Einreisebehörde bekommen!) fragte ich ihn nach dem P+R Parkplatz, der sich dann einfach nur auf der anderen Seite des Gebäudes befand.

Im Gegensatz zu diversen P+R Angeboten, die ich von Deutschland her kenne, ist das hiesige nicht mal kostenlos. Ich stellte also mein Auto ab und wollte mir die Berechtigung zum hier stehenbleiben erkaufen. Ich ging also zu der etwas antiquierten Zahlstation, um dort meinen Obulus zu entrichten. Hätte mir jemand gesagt, dass man dafür die Stellplatznummer benötigt, hätte ich mir diese gleich gemerkt. So bin ich halt nochmal zurück zum Auto, habe mir die Nummer gemerkt und für diesen Platz dann die entsprechende Gebühr entrichtet [1]. Ich ließ mir von dem Tagesticket abraten und kaufte mir ein Einzelticket für die Fahrt in die Stadt. Nach dem obligatorischen "damit bin ich gefahren" Foto [1] saß ich dann gegen 8:45 in der "El"  Richtung Loop, einem Ring von "Elevated"-Linien rund um die Innenstadt. Um 8:51 ging's dann los.

Diese Fahrt war ein Erlebnis für sich. Der Blick nach aussen lohnt auf alle Fälle: Bei einem Krankenhaus kann man den Leuten dabei zusehen, wie sie Spritzen verabreicht bekommen [1], man passiert Abstellgleise [1], Vororte, und in manchen Kurven, die teilweise sehr scharf um die Ecke gehen, kann man einen Blick auf den vorderen Teil des Zuges werfen [1]. Irgendwann ging es auch vorbei an einem VW-Händler mit dem Namen "The Autobarn", ("Die Autoscheune"). Ab der Howard Station läuft dieser Zug als Expresstrain und lässt sämtliche Stationen, die dann von einer anderen Linie bedient werden, links liegen. Sehr interessant ist die Stromversorgung hier: Teils extrem abenteuerliche Konstruktionen an der Rückseite der Häuser, die hier teilweise bis auf wenige Zentimeter von der "El" stehen, lassen ahnen, wie es vor einigen Jahren zu diesem großen Blackout kommen konnte, der den ganzen Nordosten der USA inklusive einiger Teile Kanadas lahmlegte. Ich versuchte, dies auch fotografisch festzuhalten, was mir aber auf Grund der Geschwindigkeit des Zuges und der widrigen Lichtverhältnisse nicht gelang.

Es dauerte also nicht mehr allzu lang, bis wir uns dem Merchandise Mart [1] näherten, an dessen zugehörigem "El"-Bahnhof ich dann auch den Zug verließ [1]. So richtig durchgeblickt habe ich nicht bei Sinn und Zweck dieses Gebäudes. Zwar weist der Wegweiser auch hier einige hundert Adressen aus [1], jedoch sind nur die wenigsten davon Geschäfte und Läden, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Ich würde mal sagen, dies ist ein Gewerbepark in einem einzigen Gebäude: Es gibt Radiostationen, die von hier aus senden und sich dabei sogar zusehen lassen, es gibt einen Food Court [1], und einiges an Designerläden [1], wobei allerdings einige mehr "nur" Büros und Ausstellungsorte sind, mit einem zwar locker gestalteten, aber doch an eine uneinnehmbare Festung erinnernden Empfangsbereich, teils von künstlichen Wasserfällen flankiert. Ich nehme an, hier findest Du nur mit Termin Gehör, geschweigedenn Einlass [1]. Im feudal ausgestatteten Erdgeschoss [1] gibt es dann "richtige" Läden, die dann auch gleich etwas einladender wirken, wenngleich das Sortiment vermuten lässt, dass meinesgleichen hier nicht unbedingt die potentielle Kundschaft repräsentiert [1|2|3].

Nachdem ich im Postamt in der unteren Etage noch ein paar Briefmarken gekauft habe für Postkarten, die noch zu schreiben sind für die zu Hause gebliebenen, habe ich den Schutz des Gebäudes verlassen und mich nach draussen begeben. Das Wetter war erst mal weiterhin sehr unschön [1], ich bin dann erst mal im leichten Nieselregen am Chicago River entlang [1|2|3|4|5|6|7] gelaufen, bis ich in der Gegend beim Wrigleys Building angekommen war [1|2]. Auf dem weiteren Weg dorthin sah ich Fensterputzer in Aktion [1], eine Tätigkeit, die ich nicht unbedingt ausüben möchte. Bei diesem Wetter schon gleich zweimal nicht. Ich überquerte also den Chicago River und stand nunmehr direkt vor dem Wrigleys Building [1|2].

Weil das Wetter gar nicht aufhören wollte mit nieseln und sich meine Befürchtung mehrte, dass die Kameras (ich hatte eine Ersatzkamera dabei für den Fall der Fälle) Schaden nehmen könnten ging ich in einen Laden, um mir einen Regenschirm und ein Regencape zu kaufen. Letzteres war mir trotz angeblicher "Einheitsgröße" ein zwei Nummern zu klein (Made in China, muss ich dazu was sagen?), doch der Regenschirm beruhigte ein Stück weit. Auch wenn es, als ich das Geschäft verließ, bereits aufgehört hatte zu regnen. Entlang der Michigan Avenue [1|2|3|4|5|6], auf diesem Abschnitt wegen ihrer Pracht und der erlesenen Stores auch Magnificant Mile genannt, ging es dann schnurstracks weiter in Richtung Hancock Building.

Direkt neben diesem zweithöchsten Gebäude der Stadt erhebt sich der Historic Water Tower (die Füchse unter denen, die nicht englisch können, erraten sicher, wie man das übersetzen kann) [1]. Nach einigen weiteren Fotos des Hancock Buildings sowie seiner näheren Umgebung [1|2|3] betrat ich dann den Eingangsbereich dieses Wolkenkratzers. Erst habe ich mich ein bisschen in den Souvenirshops hier umgesehen, dann bin ich in Richtung des Ticketverkaufs gegangen. Man hat mich gleich mal vorab gewarnt, dass die Sicht nur sehr bescheiden ist. Das konnte ich allerdings bereits erahnen, war doch die Spitze des Gebäudes auch von unten zeitweise kaum einzusehen. Für etwa 11 USD (leider habe ich das Ticket nicht mehr gefunden, wenn es wieder auftauchen sollte, werde ich die Angabe konkretisieren!) geht es dann per Aufzug in Rund 1 Minute auf eine Höhe von über 300 Metern. Etwas verwunderlich finde ich, dass es im Vorfeld hier keine Röntgenkontrolle sowie Metalldetektoren gibt.

Von oben gab es dann einen Ausblick, der sehr schön hätte sein können, wäre das Wetter nicht so widrig gewesen. Aber das habe ich ja, den Warnungen vom "Bodenpersonal" zum Trotz, unbedingt in Kauf nehmen wollen. Laut Homepage der Betreiber dieser Aussichtsplattform soll man hier bei gutem Wetter bis zu 80 Meilen (128 km) weit sehen können, der Blick reicht dann in bis zu 4 Bundesstaaten der USA. Heute war die Sichtweite vielleicht 5 Meilen, dennoch: Eine atemberaubende Sache! Ach, bevor ich es vergesse: Fotos gibt's natürlich auch: Vom groben Überblick über die Stadt [1|2|3|4|5] über ein Panorama [P1] und diverse Details in der (sehr trüben) Ferne [1|2|3|4|5] bis hin zu Details der näheren Umgebung [1|2|3|4|5|6]. Auf dem Aussichtsdeck gibt es neben einer Art Balkon, auf dem man nur durch ein Netz von der "Außenwelt" getrennt ist, auch eine Ausstellung zur Geschichte Chicagos von früher bis heute und dem einen oder anderen recht unterhaltsamen Spaß für Groß und Klein [1|2].

Nach dem Durchlesen diverser Infotafeln und Abschnitte der Geschichtsausstellung begab ich mich wieder auf den Weg zum Boden der Tatsachen. Im Basement des Gebäudes angekommen [1] schlug ich den Weg in Richtung Sears Tower ein. Nach einem kurzen Rückblick auf diesen beeindruckenden Hancock Tower [1] ging es weiter, zwischen hohen Häusern [1|2|3] [P1] und engen Gassen hindurch [1|2], vorbei an edlen [1] und niedlichen [1] Geschäften, "alten" (und auf alt gestylten) Gebäuden [1|2], teils mit sehr mutigen Handwerkern [1] besetzt, zu einem Restaurant, welches beim Anblick vom Aussichtsdeck des Hancock Buildings schon mein Interesse erweckte.

Dort aß ich dann auch zu Mittag. Keine Namen! Nur je ein Bild von den dortigen Müllbehältern [1] und einer Skulptur im Eingangsbereich [1], vorbei am Rainforest Café [1] (wenn Dir Name und/oder Konzept irgendwo her bekannt vorkommen, hast Du gut aufgepasst) und einer mexikanischen Restaurantfabrik [1] setzte ich meinen Weg fort in Richtung Sears Tower. Dabei überquerte ich erneut den Chicago River, diesmal freilich in die andere Richtung [1|2|3], wieder an erstaunlich engen Gässchen [1]vorbei und immer in Gegenwart der "El". Wenn nicht physisch oder optisch [1|2], dann zumindest akustisch.

Ich weiss nicht, ob es mit daran liegt, dass das Wetter heute einfach nicht so unbedingt der Hit ist, ob vielleicht mein Gram über Mistkarre noch nachwirkt, aber der Gang durch die Straßen von Chicago [1|2|3] ist nicht vergleichbar mit dem Flanieren auf den Straßen New Yorks. Das James R. Thompson Center [1], das mit seinem futuristischen, fast ein bisschen martialischen Äußeren seit seiner Fertigstellung die Meinungen spaltet ist mir persönlich, sagen wir: Recht. Es mag sich um ein architektonisches Unikum handeln, aber es mag mich weder richtig vom Hocker reißen noch kann ich es so hässlich finden wie viele andere dies zu tun pflegen. Daran ändert auch der kurze Besuch im "Bauch" des Gebäudes mit seinem Lichthof [1|2] nichts.

Beim Verlassen dieses Gebäudes gab es ein anschauliches Beispiel für effektiven Diebstahlschutz für Fahrräder [1], und es ging weiter am Trump Tower II [1] (das Bauwerk habe ich so getauft, da es eine nicht abstreitbare Ähnlichkeit mit jenem Tower in New York besitzt), unter Feuerleitern hindurch [1] bis zum höchsten Gebäude der Stadt, des Staates, "der" Staaten. Wem der Name zwischenzeitlich entfallen ist oder wer erst jetzt eingeschaltet hat: Es handelt sich um den Sears Tower [1|2|3]. Im weltweiten Vergleich ist dieser auf Rang 4 der höchsten Gebäude nach dem (noch im Bau befindlichen, aber bereits höheren) Burj Arab in Dubai, Taipei 101 in Taipei und den Petronas Towers in Kuala Lumpur. Lässt man die Antenne mitzählen kommen wir sogar auf Rang 2, nach dem Burj Arab. Der mag dann zwar höher sein, aber die Antwort auf die Frage, ob der Blick von dort oben mit der Aussicht auf Chicago mithalten kann oder den Perspektiven eines Empire State Buildings bleibt erst mal noch zu beantworten.

Doch genug in der Historie der höchsten Gebäude der Welt gewühlt, jetzt bin ich erst mal hier und suche die Stelle, an der man sich Zutritt zu diesem Bau verschaffen kann, denn auch hier gibt es die Möglichkeit - gegen entsprechende Bezahlung, versteht sich - das Aussichtsdeck zu besuchen. Der Pavillon, der seitlich des eigentlichen Gebäudes steht, ist leicht zu finden. Aller Begeisterung, dass ich jetzt da bin, zum Trotz habe ich freilich noch Zeit für ein paar Bilder. Nicht zuletzt, weil das Wetter sich jetzt auch etwas kooperativer zeigt [1|2]. Im Eingangsbereich hier erwarten den geneigten Besucher für den Eintrittspreis von derzeit 12,95 USD dann auch wieder ordentliche Röntgenkontrollen sowie ein Metalldetektor. Bevor es in den Aufzug geht wird man erst mal durch ein kleines Kino geschleust, in dem ein Film von knapp 15 Minuten Länge gezeigt wird. Dass hier gerade vor meiner Nase die Tür zugeht und ich entsprechend lange warten musste, zähle ich als Selbstverständlichkeit [1]. Mittelmäßig interessant, vor allem wenn einen das Skyscraperfieber gepackt hat und man eigentlich nur eines will: Rauf!

Nachdem also diese Kinovorstellung durch ist geht's nach oben. Zwar hängen mir hier oben die Wolken immer noch fast direkt über dem Kopf, aber die Sicht ist schon ein ganzes Stück besser als vorhin auf dem Hancock Building. Auch von hier oben gibt es natürlich wieder einige Bilder der Kategorien Überblick [1|2|3], Details in der Ferne [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10] [11], Nähere Umgebung [1|2|3|4|5] und Spaß für Groß und Klein [1|2|3]. Ich schätze, ich war etwa eine halbe Stunde lang da oben und habe fotografiert wie besessen. Im Aufzug nach unten gibt es dann ein Filmchen, in dem zwei Zeichentrickvögel noch ein paar Sachen zum Tower und zum Aufzug erzählen [1]. Unten angekommen bin ich kurz abgebogen, um mir ein Stück der dort angebotenen Pizza gegen den mittlerweile gegenwärtigen, aber bisher vor Begeisterung nicht weiter bemerkten Hunger zu gönnen [1]. Auch dieses Gebäude konnte ich nicht ohne ein rückblickendes Foto [P1] verlassen.

Erneut führte mich mein Weg durch die Straßenschluchten [1|2|3|4] und die immer wieder gegenwärtige "El" [1|2|3|4] zurück [1|2] zum Chicago River. Nach der vorhin bereits erwähnten Lektüre zum Thema "Diebstahlsicherheit von Fahrrädern" gab es am Ufer des Chicago Rivers ein Fahrrad, das zwar etwas kompletter da stand, aber für seinen potentiellen Dieb eine andere Überraschung bereit hielt [1].

Über eine der Brücken [1] gelangte ich dann zurück an das nördliche Ufer des Chicago Rivers, vorbei an den "Maiskolben" [1|2|3]. Vorbei am prächtigen Chicago Tribune Building [1], und nicht minder verspielten Wrigleys Building [1] wollte ich meinen Fußmarsch fortführen, zurück zum Hancock Building. Doch zwischen mich und dieses Vorhaben funkte eine Begegnung der dritten Art mit einer fahrbaren, riesigen Wienerwurst. Nachdem das erste Bild davon nicht so prima ausfiel, nutzte ich die Tatsache, dass das Fahrzeug an einer roten Ampel warten musste, um es nochmal schnell zu "überholen", damit ich verwertbarbe Bilder machen kann und niemand meinen muss, ich hätte einen an der Waffel: [1]. Zwischen den beiden zuletzt genannten Gebäuden erwartete mich zudem ein kultureller Höhepunkt: Auf einem Platz vor der Zentrale der Zeitung steht, aus vielen Metallteilen geschweisst, ein Elch [1|2|3]. Ich sah mir kurz den nicht weit entfernten Navy Pier [1|2|3|4] an, und lief dann weiter zum Hancock Building [1]. Dort erwartete mich die nächste Überraschung: Auf Grund einer privaten Feierlichkeit heute Abend keinen Zutritt zur Aussichtsebene für die Allgemeinheit. Dazu habe ich allerdings mittag (oder wann das war) keinen Hinweis gesehen.

Kurz überlegte ich, ob ich jetzt weiter umherlaufe, da mir mittlerweile die Füße ziemlich deutlich schmerzten. Ich entschied mich dann aber für die zweite Möglichkeit, nämlich zurück zum Navy Pier, diesmal per Taxi. Dort gibt es Schiffe [1], mit denen es tagsüber Ausflugsfahrten auf dem Lake Michigan gibt, abends scheinen diese offensichtlich für mittelprächtige bis opulente Dinner abzulegen.

An der Promenade sind verschiedene Schiffe und Fahrzeuge ausgestellt, die aus dem Lake Michigan geborgen wurden und zu kriminologischen Untersuchungen führten, deren Ergebnisse dann in Kürze auf daneben stehenden Schildern umrissen werden [1|2|3]. Bei einem Spaziergang entlang des Ufers des Piers gibt es einige Ecken, von denen aus man schöne Bilder von Chicago [1|2|3|4|5] und dem dem Pier vorgelagerten Leuchtturm [1|2] machen kann.

Nachdem ich dies auch gesehen und fotografisch dokumentiert hatte machte ich mich auf den Weg zurück zur Haltestelle Merchandise Mart. Vorbei an einer doppelstöckigen Straße nahe des Wrigley Buildingsmit weiteren Bildern der näheren Umgebung [1] sowie Details der hübsch beleuchteten "alten" Gebäude der Stadt [1|2] ging es unter ziemlich unschönen Brücken [1] durch zur "El" [1|2]. Wer davon ausgeht, dass man da dann einsteigt und zurückfährt, täuscht sich. Ich habe mich zunächst hingesetzt und ein paar Bilder geschossen (die eben schon zu sehen waren), bis ein Zug der purple Line (Linie Violett) kommt, mit der ich auch "angereist" war. Es trafen der Reihe nach ein: Ein Zug der Brown Line, ein Zug der Brown Line sowie ein Zug der Brown Line. Langsam wurde ich stutzig, und beim nächsten Zug bat ich den Lokführer (Übrigens in einem Zug der Brown Line) um Rat. Der hat mir dann erklärt, bis wo ich mit welcher Linie fahren muss, um dann mit der Purple Line stadtauswärts zu fahren nach Linden. Also fuhr ich jetzt mit der Brown Line (da brauchen sich jetzt weder Neonazis noch Windelhersteller drüber freuen, wenn ich eine braune Linie fahre!) bis nach Howard, um dort umzusteigen.

In der dortigen Unterführung fragte ich einen offensichtlichen Mitarbeiter, wo ich jetzt lang müsse. Der hat mich zu einem Gleis gelotst, auf dem zwar eine Purple Line startete, aber nicht in nördliche Richtung. Also wieder runter, auf den anderen Bahnsteig und: Dem Zug hinterher gewunken. Der von der Stadt kommende Zug und der weiterführende teilten sich hier (das muss einem mal jemand sagen) das gleiche Gleis. Der eingehende Zug bleibt etwas früher stehen, der Richtung Linden fahrende ebenfalls, also stehen beide Züge mit geringem Abstand und nur für kurze Zeit auf dem gleichen Gleis. Eine viertel Stunde später war schon der nächste Zug da, den ich dann auch erwischt habe, der auch in die richtige Richtung fuhr. In diesem Wagen der "El" hat der Wind durch einige Ritzen und Löcher gepfiffen. An was mich das erinnert brauche ich wohl nicht weiter zu erwähnen.

Zurück am Bahnhof Linden [1] ging ich zügig zu meinem Auto zurück und startete mit diesem die Suche nach einer passenden Schlafstatt für die bevorstehende Nacht. Ich landete letzten Endes in einem Motel der Kette "Super 8 Motel". Mit über 70 Dollars für eine Übernachtung habe ich dort neben einem gut dimensioniertem Zimmer auch einen noch größeren Fernseher gehabt als letzte Nacht. Wenn das so weiter geht übernachte ich an den letzten Tagen meiner Reise im Kino.

Nach 72 gefahrenen und gefühlten 100 gelaufenen Meilen sank ich mit meinen 2 aufgebrauchten Füßen in mein Bett und war dann auch ziemlich schnell im Reich der Träume.

|<< Tag zurück|  |Einleitung|  |Tag weiter >>|

|01|  |02|  |03|  |04|  |05|  |06|  |07|  |08|

|09|  |10|  |11|  |12|  |13|  |14|  |15|  |16|

|Home|