Reisebericht Irland 2008 - Tag 11
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Markt Erlbach, im Oktober/November 2008

Montag, 13. Oktober 2008

Meine erste Nacht in einem Bed & Breakfast House hat mich irgendwie auf den Boden der Realität zurückgeholt. Aus eben diesem Grund wollte ich ja ursprünglich die beiden einzelnen Touren in anderer Reihenfolge buchen, was aber daran scheiterte, dass eine davon nicht so verfügbar war, wie ich es mir gewünscht hatte: Der Raum bestand aus einem recht großen Bett, um das herum ein Weglein von, schätze ich mal, 60 cm Breite war, ein Schränkchen stand bereit und eine Kaffeemaschine sowie eine klappbare Ablage für den Koffer. Diese nutzte ich gestern Abend sogleich, allerdings war das Fenster dann auch schon nicht mehr ohne akrobatische Einlagen zugänglich.

Doch zurück zum heutigen Tag: Nachdem es ab 8 Uhr Frühstück gab - und es von mir offenbar mittlerweile auch so erwartet wird - saß ich gleich direkt um 8 am Frühstückstisch. Im Gegensatz zu Hotels muss man sich hier den Kaffee selbst holen (irgendwo muss der Preisunterschied ja herrühren), ansonsten ist vieles gleich: Auf gesonderte Bestellung gäbe es denn, wenn man denn wollte, irisches Frühstück frisch zubereitet, ansonsten steht ein kleines Tischlein mit diversen Cerealien und zwei Sorten Saft (Orange und vermutlich Grapefruit) bereit. Es gibt das übliche, in Dreiecke geschnittene Toastbrot, Portionsmarmelade und Butter stehen am Tisch. Und ein hübsches Lächeln gab's auch dazu: Sehr sehr ähnlich dem von gestern Abend.

Gegen halb 9 brach ich dann auf in Richtung Cork. Wer den Bericht bis hierher durchgelesen hat weiß Bescheid über die Liebe, die mich mit dieser Stadt als solcher im Allgemeinen und deren Verkehrsplanung im Besonderen verbindet.

Die ersten paar Kilometer liefen reibungslos, doch dann kam ich natürlich in den Pendelverkehr Dublins, und der ist (glaube mir!) nicht ohne. Zustände fast wie in Cork. Nur, dass es hier locker mal 2% schneller voran geht. Ich erlangte dabei folgende Erkenntnis:

In Zeiten wie diesen, in denen der überbordende Kapitalismus sich stellenweise selbst erstickt - Die Weltwirtschaft steckt in ihrer schwersten Krise seit Langem - ist es wichtiger denn je, Marktlücken zu entdecken, diese mit einer zündenden Idee zu füllen und dabei gutes Geld zu verdienen. Man braucht Innovationen, etwas, was die Welt noch nicht gesehen hat aber doch dringend braucht, ohne es bisher zu wissen. Kurz und bündig: Ich werde Verkehrsplaner in Dublin. Wahlweise vielleicht auch Cork, aber das müsste dann finanziell aufgefüllt werden.

Nachdem Dublin mühsam durchquert war fuhr ich weitgehend auf der N81 in südliche Richtung. Manchmal war mir dann aber natürlich auch danach, kurz auszuscheren und mir das "Drumherum" dieser Strecke anzusehen. Erstmals der Fall war das bei einem der Gewässer, zu dem ich immerhin satte 4 Namen rausgefunden habe: Blessington Lake, Blessington Lakes, Poulaphouca Reservoir und Pollaphuca Reservoir. Sucht Euch einen Namen aus, ich schreib noch dazu, dass es an der R758 liegt und liefere das Bild dazu [1].

Ich fuhr also über die Halbinseln dieses Sees, die über zwei Brücken miteinander verbunden sind, und setzte die Fahrt natürlich tendenziell weiter nach Süden fort, da ich ja wieder mal (juchee!) nach Cork durfte. Am Ende der R756, auf die ich mittlerweile abgebogen war, erreichte ich wieder die N81 und war plötzlich in Hollywood [1|2|3|4]. Nicht, dass ich mich extrem verfahren hätte (wozu ich ein Amphibienfahrzeug oder transportierende Unterstützung gebraucht hätte), es handelt sich dabei um ein Örtchen mit weniger als 100 Einwohnern (also vermutlich weniger Einwohner als in DEM Hollywood Ferraris rumstehen).

Nachdem ich mich der Illusion, hier Stars zu treffen, entbunden hatte (ca. 1/1000 Sekunde dürfte das gedauert haben), hielt ich weiter Kurs. Natürlich kam ich (absichtlich) vereinzelt vom rechten Weg ab, was ich dringend (vor allem wenn man das rettende Navi dabei hat) anraten möchte: Zwar sind hier die Straßen dann wieder unübersichtlich, eng, holprig, aber auch ganz hübsch in die Landschaft gelegt [1] und führen über viele kleine steinerne Brücken [1|2|3|4|5]. Dies war in der Nähe von Stratford, (knapp 3 km westlich davon). Das fand ich übrigens raus, indem ich die Koordinaten laut Tante Navi auf meinen MP3-Player aufsprach und das Ganze dann in Google Earth übertrug. Wenn das mal kein multimedialer Hintergrund ist!

Irgendwo im weiteren Verlauf, keine Ahnung wo genau, sah ich eine ganz nett gestaltete Hofeinfahrt. Wo die hinführte, kann ich nicht sagen, aber sie führte dazu, dass ich wieder mal die verzweifelte Suche nach einer Wendemöglichkeit startete und ein paar Bilder machte [1|2]. Auf dem weiteren Weg streifte ich im Bereich einer großen Baustelle (sieht aus als würde hier tatsächlich an einer Umgehung gebaut) ein Gelände, auf dem ein Round Tower steht. Dass ich natürlich gleich versuchte, diesen anzusteuern, ist klar. Wirklich hingekommen bin ich nicht, da sich das gute Stück anscheinend auf Privatgrund befindet, ich fand jedenfalls keine Zufahrtsmöglichkeit und begnügte mich also mit ein paar Bildern aus der Distanz [1].

Als nächstes kam ich dann nach Cashel. Nach wie vor steht dort der Rock (das wird sicher auch noch eine Zeit lang so bleiben), aber nachdem ich diese Anlage vorgestern erst gesehen und ausgiebig fotografiert habe und das Wetter zudem sowieso heute nicht so richtig mitgespielt hat, machte ich es mir zur Aufgabe, ein Mal um das Dorf herum zu fahren und Bilder davon zu machen, wie sich diese Sehenswürdigkeit in die Landschaft eingliedert [1|2].

Unterwegs regnete es, und doch schien die Sonne. Diese Konstellation veranlasste mich zu der Vermutung, hier könnte ein Regenbogen entstehen. Dem war auch so. Den wollte ich natürlich auch für diesen Bericht hier mitbringen [1]. Was, wenn Du Dir das Bild angeguckt hast, nicht wirklich gelungen ist. Der Kontrast war einfach zu schwach. Bei dieser Gelegenheit habe ich mir vermutlich ein paar gute Freunde gemacht, da ich für die Bilder (von denen ich nur eines ausgesucht habe) auf einer Abbiegespur angehalten habe, die mir irgendwie recht bedeutungslos aussah, die aber in den paar Sekunden, die ich da stand, trotzdem mit einem geschätzten halben Dutzend Fahrzeugen recht gut genutzt wurde.

Da eine der heutigen Aufgaben die Bewältigung einer doch recht großen Distanz war und ich fürchtete, im Verkehrschaos von Cork wieder komplett zu versumpfen (unfreiwillig, und zwar eher sinnbildlich gesprochen) wurden keine weiteren Exkursionen und Zwischenstopps eingelegt. In diesem wohlorganisierten Städtchen ging es dann los: So richtig rein in die Stadt musste ich nicht. Das empfand ich schon mal als enorme Erleichterung. Aber: Ich hatte ja eine Adresse. Sogar mit Hausnummer. Mit all diesem Kram hatte ich die Tante Navi gefüttert und sie lotste mich sogar in die richtige Straße. "Das Ziel befindet sich links" meinte sie, und da war eine riesig hohe Mauer, zwischen deren Flanken eine Treppe zu höhergelegenen Häusern führte. Wo sollte ich nun hin?

Nachdem ich die Runde zwei Mal abgefahren bin resignierte ich zunächst ein wenig: "Number Forty-Eight", wie sich dieses Haus entsprechend der Hausnummer nannte, war weit und breit nicht zu sehen. Da in diesem Bereich Corks viele Straßen Einbahnstraßen sind drehte ich weitere zwei oder drei Runden, bis ich etwa 300 Meter nach der von Tante Navi proklamierten Stelle auf der rechten (ich betone: rechten!) Seite den gelben Giebel dieses schmalen Hauses entdeckte. Ich suchte mir einen Parkplatz, lud meine Sachen aus, und ging auf das Haus zu. In diesem Fall war nicht, wie gestern Abend in Lusk, die Tür offen, sondern ich musste klingeln. Der Hausbetreiber öffnete und wir wickelten das Einchecken ab.

Der Hausherr hat mir die wichtigsten Sachen kurz erklärt, so etwa den Boiler, der von außen einzuschalten ist und der quasi so etwas ist wie eine elektrische Mischbatterie: Von der Duschkabine aus war über einen Kasten an der Wand per Drehschalter die Wassermenge sowie die Temperatur zu steuern. Sachen gibt's!

Ich schleppte meinen Gepäckkram in's Zimmer, machte von diesem (wieder eine recht enge Angelegenheit) ein Bild [1] und verließ das Haus [1] um mich zu Fuß in die Stadt zu begeben. Der nicht weit entfernte Bahnhof ergab den ersten Fotostopp [1], gefolgt von weiteren am River Lee [1|2]. Ich bummelte also ein wenig durch die Innenstadt von Cork, nicht zuletzt, um schnell unter ein schützendes Dach zu kommen, wenn der Regen sich verstärken sollte, wonach es immer aussah. Doch es nieselte bzw. tröpfelte nur. So richtig ein außergewöhnliches Flair gibt es hier nicht [1].

Dafür gibt es ein altes Kino [1], weitere alte Gebäude und eben den River Lee [1|2]. Wo genau jetzt die Aura dieser Stadt sein soll konnte ich bei diesem Spaziergang allerdings nicht ergründen. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft, den ich dann eher enttäuscht antrat, knipste ich noch eine alte Fabrikhalle, die nun als Parkhaus dient [1] und begab mich zurück zur Kent Station, dem Bahnhof [1|2|3]. Hier war ich dann auch noch ein paar Minuten über einen dieser hierzulande recht weit verbreiteten Münz-PC online, habe Mails gelesen, geschrieben und dann meinen Weg fortgesetzt.

Zurück in der Unterkunft machte ich mich daran, die eher wenigen Bilder des Tages zu speichern, schaute kurz in mein Kartenmaterial für die Planung des morgigen Tages und begab mich in die Horizontale. Aber nicht gewerblich.

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