Reisebericht Irland 2008 - Tag 14
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Markt Erlbach, im Oktober/November 2008

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Das mit dem Frühstück um 7 hat auch heute wieder prima geklappt. Ganz ohne explizite Vereinbarung. Heute zeigte ich meiner Unterkunftgeberin die Bilder vom Vortag, um zu zeigen, wie ich die Ecke ihres Landes sehe, in der sie lebt. Natürlich kennt sie das alles schon, aber vielleicht konnte ich doch den einen oder anderen Ort in ein anderes Licht rücken. Wer weiss.

Heute machte ich mich auf den Weg zur Halbinsel Dingle. Durch die grünen Hügel [1] erreichte ich zunächst eine Straße, die sich Connor Pass nennt. Das klingt so, als ginge es hier nach oben, also musste ich da hin. Trotz nach wie vor recht unschönen Wetters ist der Ausblick von hier nicht von schlechten Eltern. Oder Straßenbauern. Was auch fast nicht weiter verblüfft, da der Connor Pass mit einer Höhe von bis zu 456 Metern über NN doch immerhin der höchste Pass Irlands ist. Ich bin also in den irischen Alpen. Es ist übrigens ganz interessant, dass in der englischsprachigen Wikipedia über diesen Weg nichts zu finden war - in der deutschsprachigen aber sehr wohl. Möchtest Du noch was wissen? Achja, die Bilder. Fast hätte ich es vergessen [1]. Worauf man auf Wegen wie diesen nach wie vor achten sollte, sind die wolligen Mitbewohner der Gegend [1].

Nachdem ich die Nordseite des Passes nicht vorweg nehmen wollte, habe ich auf dem Scheitelpunkt desselben kehrt gemacht und bin in das Städtchen gefahren, das namensgebend für diese Halbinsel ist. Für die ganz vergesslichen: Es heisst Dingle [1|2]. Für die nächsten Kilometer gibt es seine gute und eine schlechte Nachricht. Die Schlechte. Es hat nicht aufgehört zu regnen. Die Gute: In einem Wechselspiel mit der Sonne gab es mal wieder einen Regenbogen zu sehen [1]. Der Blick auf die südlicher gelegene Halbinsel, die ich gestern auf dem Ring of Kerry befahren habe, schien das Wetter noch etwas zu brauchen, während hier schon wieder die Sonne schien. Das ist alles sehr, sehr wechselhaft hier [1|2]. Auf dem weiteren Weg entlang der Südkante der Dingle Peninsula hat mich eine Zeit lang ein Fischerboot begleitet [1]. Zwar war ich grundsätzlich schneller unterwegs, aber durch diverse Fotostops auf dem Weg bedingt konnte mich der Kutter immer wieder einholen.

Immer wieder begleitet, wenn nicht gar bedroht von einem recht undeutlich aussehenden Wetter und durch recht seltsam auf mich wirkende Kurven der R559 [1] ging es gen Westen. Nach zwei Bildern von der Fauna [1] entdeckte ich an einer recht unübersichtlichen Kurve eine Art Denkmal. Ich stellte das Auto kurz an einer etwas übersichtlicheren Stelle ab und lief ein paar Meter, um Dir zeigen zu können, wovon ich spreche [1].

Mit zunehmendem Kilometerstand werden auch die Straßen entlang der Küste immer enger und kurviger. Zumindest in westliche Richtung [1]. So oder ähnlich ging die Straße weiter bis zum Strand von Slea Head, einem weiteren wunderschönen Highlight meiner Reise [1|2] [P]. Nach weiteren Bildern der direkten Umgebung [1|2|3] ging ich das Wagnis ein, mit meinem Auto hinab zu fahren zu diesem Strand [1|2|3]. Und ich sollte es keinesfalls bereuen [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10] [11|12|13] [P1|P2]. Auf etwa halber Strecke von hier zum Örtchen Dunquin mit rund 150 Einwohnern gibt es ebenfalls ein paar schöne Ausblicke auf das Land und die umliegenden Inseln [1|2|3|4].

Keine viertel Stunde später sollte ich dem nächsten Regenbogen begegnen [1|2|3]. Am Wegesrand, an einer uneinnehmbar erscheinenden Erhöhung, war wieder mal eine Ruine zu entdecken [1], und beonders malerisch fand ich die Bucht bei einem Örtchen namens Baile na Cora. Den Namen des Dorfes scheint es nur auf gälisch zu geben [1|2|3].

Für den heutigen Tag habe ich mir vorgenommen, noch zu den Cliffs of Moher zu fahren. Da ich für die Unterkunft so oder so nach Limerick musste beschloss ich, gleich unterwegs einzuchecken und dann gleich, vom Gepäck befreit, nach Moher zu düsen. Nachdem ich schon lang keinen mehr sehen durfte gab es unterwegs mal wieder einen Regenbogen zu sehen [1]. Das Ashgrove House B&B war efreulich schnell gefudnen. Ich bog in die  zugehörige Straße ein und hatte sofort das Haus im Blick [1]. Weniger erfreulich war die Nachricht, dass das Zimmer nicht "en suite" ist. Also kein eigenes Bad und Klo besitzt. Nachdem ich einen recht engen Zeitplan hatte, der keinen Platz für Diskussionen ließ, akzeptierte ich das zunächst. Die Rede war von irgendwelchen Engländern, die unvorhergesehen länger bleiben wollten.

Natürlich gab es ein paar fotografische Zwischenfälle auf dem Weg zu den Klippen. Zwischenfall 1 ist Bunratty Castle. Das klang interessant: Bun als kurzform von Bunny, und Ratty ... Naja. Ich verließ also die hiesige Autobahn und fuhr erst mal auf einen ausgeschilderten Parkplatz zu. Dieser gehörte jedoch zu einem Outlet Center, also machte ich schnell dieses eine Bild [1] und machte mich auf den Weg zum offiziellen Parkplatz. In dem Laden angekommen (Geschenke, CDs, Kalender, T-Shirts, Guinnesskram) stellte ich fest, dass man hier 15 EUR Eintritt verlangt. Allerdings ist hier ein so genannter Folk Park angeschlossen, der im Eintritt mit enthalten ist. Das Problem ist nur, dass mir das mehr nach Disneyland klang. Daher entschied ich mich, wieder zu gehen [1]. Allerdings, erfuhr ich später, ist das mehr eine Art Freilichtmuseum. Aber gut. Das war dann wohl zu spät.

Nächster Stop war in Ennistymon. Wieder mal eine Ruine [1], die bis zum nächsten Zwischenstop in Lehinch nicht die letzte sein sollte [1]. Ja, Lehinch. Das ist so ein Thema: Da habe ich einen Parkplatz aufgesucht, es ist irgend ein Strand ausgeschildert. Okay, dachte ich mir, das schau ich mir mal an. Das Parken hat mich einen Euro gekostet (zwar wären kleinere Münzen akzeptiert, aber man arbeitet hier mit Mindestgebühren). Die Bauten an der Promenade schauen eher nach Kalifornien aus als nach Irland, so habe ich mich damit begnügt, den "Strand" [1] zu fotografieren und ein paar Surfer, die hier mehr oder weniger erfolgreich zugange waren [1].

Interessanter finde ich da dann den Golfplatz von Lehinch (verschiedentlich auch Lahinch geschrieben). Nicht schlecht für einen Ort mit gerade mal gut 600 Einwohnern. Hübsch in die Landschaft eingegliedert spielt man hier (wieder mal) rund um eine stattliche Ruine [1|2]. Unterwegs bot sich in der Sonne dieses späten Nachmittags auf der Straße von Lehinch nach Liscannor ein schöner Blick auf letztgenanntes Dorf. Da darf eine Ruine nicht fehlen [1]. Nach einem weiteren Zwischenstopp auf der Strecke zu den Cliffs of Moher hatte ich eher ungewöhnlichen Gegenverkehr zu bewältigen [1|2|3]. Nur ein paar hundert Meter später war ich dann "da".

Die Cliffs of Moher sind mit recht drastischen Eingriffen touristisch aufgearbeitet. Einerseits macht das alles einen recht soliden Eindruck, andererseits ist das schon ein recht intensiver Eingriff in die Landschaft. Da ich davon ausgehe, dass das hier aber auch ganz anders aussehen könnte, zumal das hier eine der größten Touristenattraktionen des Landes ist, bin ich mal nicht grundsätzlich dagegen, dass der Klippenrand weiträumig abgegrenzt ist. Aber die enormen versiegelten Flächen auf dem Platz zwischen dem Kassenhäuschen und den Klippen - Ob die in dieser Form nötig sind, sei dahingestellt [1|2|3]. Auf ausführlichen Tafeln werden die auf dem Gelände vorzufindendenn Piktogramme ausführlich erläutert. Wobei diese sich eigentlich (!), finde ich, selbst erklären [1]. Und doch fehlte die Erklärung zu einem dieser Bildchen. Das es sogar in diesem Rahmen zu meinem persönlichen Favoriten gebracht hat [1].

Noch kurz zurück zum Parkplatz: Satte 8 EUR kostet der Spaß hier. Normalerweise. Aber ich musste weder nach der Einfahrt, sprich beim anschließenden Betreten des Geländes, noch beim Verlassen von ebenjenem diesen Betrag zahlen. Ergo war das für mich heute kostenlos. Die nächste kostenlose und ungefährliche (!) Parkmöglichkeit gäbe es im nächsten Dorf, das gute zwei Kilometer entfernt liegt. Wer also gut zu Fuß ist und/oder gerne läuft sowie  genügend Zeit dabei hat, kann sich die 8 EUR sparen.

Nach all diesen Informationen willst Du sicher endlich mal die Klippen sehen. Sehen darfst Du sie, aber bitte nicht springen [1|2|3|4|5|6]! Zwischendrin mal ein Panorama [P] und schon geht es weiter im Programm [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10]. Und fast schon traditionell hat sich auch ein Regenbogen gezeigt, als ich so da stand und fotografierte. Die wenigen Anwesenden, die sonst noch so auf dem Gelände waren, haben den gar nicht registriert. Also habe ich Euch den weltexklusiv mitgebracht. Als Foto natürlich [1|2]. Ich beschloss, hier noch den Sonnenuntergang abzuwarten. Da war ungefähr noch eine halbe Stunde hin, und ich habe mich zwischenzeitlich mit drei Deutschen unterhalten, deren recht albernem Gerede ich schon eine ganze Zeit lauschte. Soweit das meine eineinhalb Ohren zuließen. Ich hätte ja auf den ersten Blick hin gesagt, die haben sich in einem Forum für Übriggebliebene kennen gelernt. Aber gut. Ich will mal lieber schweigen.

Es folgten weitere Bilder [1|2] und noch 'n Panorama [P]. Dann kam das große Finale [1|2|3|4|5] [P]. Spektakulär war es, als die Sonne sich dann endgültig in ein Bett aus Wasser und Wolken legte [1|2|3|4].

Nachdem die eintretende Dunkelheit meinen Fotorausch dann langsam aber sicher ausklingen ließ, machte ich mich auf den Weg zurück nach Kilkenny. Doch unterwegs sollte ich noch einmal rückfällig werden: Bei Ennistymon. Gegenüber der Ruine, die ich Dir vorhin schon gezeigt habe, führt ein kleiner, unscheinbarer Weg hinauf zu einem Friedhof. Dort stellte ich das Auto ab, schnallte mein kleines Stativ an die Unterseite der Kamera und zog los: Bei Vollmond auf den Friedhof. Irgendwo in Irland. Dass das irgendwie spannend war, brauche ich sicher nicht weiter erwähnen [1|2]. Aber ich hatte mehr Angst davor, dass ich mir irgendwas verstauche, da es trotz Vollmond recht dunkel war und mit dem hohen Gras der Untergrund auch schwer einschätzbar.

Ich tastete mich zurück zum Friedhofstor, ab hier ging es etwas flotter voran, zurück zum Auto. Nach Kilkenny zurück fuhr ich dann durch. Kurz nach 21 Uhr war ich dann vor Ort. Ich ging in mein Zimmer [1|2] und hätte etwas im Bad zu tun gehabt. Da war aber belegt. Für mich ein Signal: So geht das nicht. Ich bin nach unten und hab mich bei der Hausdame zu kennen gegeben. Sie meinte, es täte ihr total leid, aber irgend ein Engländer, der hier genächtigt hat, musste einen Tag verlängern, weil es ihm irgndwie nicht so gut ging. Nungut, das ist schon okay. Aber dann kann es ihm doch gar nicht so schlecht gehen, dass er nicht auch in ein "einfacheres" Zimmer zieht. Meine Meinung.

Wie auch immer, ich bin ja kein Unmensch, aber ich bat darum, mir ein Angebot zu machen. Sie meinte, sie hätte kein anderes Zimmer mehr frei. Es war aber ein anderer junger Mann da, der sogleich einsprang. Ein paar Meter weiter hätte er eine eigene Unterkunft im Angebot, die meinen (achso bescheidenen) Ansprüchen genüge. Wie gut, dass ich mein Gepäck noch nicht ausgepackt hatte, so konnte ich relativ zügig meine sieben Sachen und fuhr wie vereinbart dem Toyota des Hausherrn hinterher. Was aber keine Wiedergutmachung ist für den undichten Toyota letztes Jahr in den USA.

Das Zimmer war etwas geräumiger, ich hatte mein eigene Nasszelle und war glücklich. Datenspeicherung, Ein Blick in die Karte, Feierabend.

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