TomDerElch.com - Reisebericht USA 2004
Tag 9: Williams - Tusayan - Grand Canyon - Williams
Markt Erlbach, im Oktober 2004

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Mittwoch, der 06.10.2004

Wieder einmal recht gnadenlos ausgefallen ist der Weckruf für heute. Okay, ich habe ihn auch so bestellt, aber 5 Uhr 45 ist schon recht früh. Aber ich wollte einer der Ersten sein, die am Flughafen (Flugplatz?) des Grand Canyon eintreffen. Schliesslich hatte ich etwas Grosses vor: Ein Flug mit dem Hubschrauber, wenn möglich hinunter zum Fluss. Kurz gesagt: Das war erst mal nicht möglich. Leider habe ich im Vorfeld, zumal die Reise wieder einmal recht kurzfristig geplant war, nicht herausbekommen, mit welcher Fluggesellschaft ich dort hin gelange, wo ich hin will. Gegen eine Exkursion zum "Boden" des Canyons per pedes sprachen zwei Faktoren: A) war ich schon mal deutlich zu spät dran für solche Scherze und B) (noch viel schlimmer) fehlt mir einfach die Kondition für solche Spässe. Ganz einfach.

Doch Eines nach dem Anderen: Ich bin also dann um kurz vor halb 7 in Williams los. Es war recht frisch, den ersten Anlauf, zum Auto zu laufen, brach ich ab, da ich mir vorher noch eine lange Hose und einen Pullover anziehen wollte. Der Tag war sehr frisch, ich musste sogar die Scheiben des Autos freikratzen. Mehr oder weniger nebenbei hielt ich auf dem Weg nach Tusayan den Sonnenaufgang [1] fest, auf dem Weg zum Flugplatz sah ich einen "Flintstones Campground", einen Campingplatz, dessen Aufmachung [1|2|3] irgendwie witzig ist. Wegen hoher Mauern um das Gelände herum konnte ich leider keine Bilder vom Campingplatz selbst mitbringen. Hohe Mauern? Vielleicht ist das doch eher ein DDR Gedenk- und Erlebnis Campingplatz? Wer weiss!

Urgemütlich geht es auch in einem Restaurant in Tusayan [1] zu, wo ich auch gut frühstückte, nachdem ich mit 7:30 wohl deutlich zu früh am Flugplatz aufgekreuzt bin, die Schalter der Gesellschaften öffnen generell erst eine Stunde später. Ein getarnter - von mir aber umgehend als solcher erkannter - VW-Bus [1] vor einem Supermarkt war mir direkt ein Bild wert.

Beim zweiten Anlauf am Flughafen hatte ich dann schon mehr Glück. Ich buchte die erste verfügbare Tour. Es gibt verschiedene Routen, die geflogen werden. Manche eher im westlichen Bereich des Canyon, andere eher östlich, die günstigsten einfach nur "mal rüber" zum North Rim und anscheinend "gleich wieder" zurück. Natürlich war die erste für heute verfügbare Route mit die teuerste. Stolze 175 USD kostet die "Imperial Tour", die sich mehr im östlichen Teil des Canyons abspielt und rund 45 Minuten Flugzeit benötigt. Man ist verpflichtet, sich in einem Nebenzimmer, gleich neben Warteraum, Ticketschalter und Gift Shop, einen Film über die Sicherheitsvorschriften anzusehen. Diese gibt es bei Bedarf auch auf Deutsch (juchee) oder Japanisch (aha!). Da aber Deutsch gerade erst gelaufen ist und ich mir hierfür ausreichende Englischkenntnisse zutraue, sah ich mir das Ganze mit englischer Sprache an und war hinterher, denke ich, bestens informiert. Beim Verlassen des Vorführraumes erhält man dann noch ein Aufkleberchen, welches die Teilnahme an der Vorführung bestätigt. Dann beginnt das Warten [1].

Ich glaube, es waren vielleicht 15 oder 20 Minuten, die ich noch zu warten hatte. Nach dem Einsteigen in den Hubschrauber [1] überprüft das Personal noch den korrekten Sitz der Sicherheitsgurte und hilft bei Bedarf, an die Kopfhörer zu gelangen, die für den Flug zur Verfügung stehen. Nicht nur aus Gründen des Lärmschutzes machen diese Sinn, es ist auch das Programm, das über diese Headsets angeboten wird. Zunächst hebt der Hubschrauber ab und entschwindet dann in einer mir recht langsam vorkommenden Geschwindigkeit erst mal in östliche Richtung, ein paar Meilen weit über die Wälder am Rim, ohne dass man gross was vom Canyon selbst zu sehen bekommt [1]. Erst mal dachte ich mir "Aha! Toll!". Doch der Spannungsbogen wird schlagartig nach oben katapultiert. Während man die Klänge des Intro zu "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss im Ohr hat, überfliegt der Hubschrauber mehr oder weniger im rechten Winkel die Kante des Canyons, der sich ganz plötzlich vor einem ausbreitet [1]. Gänsehautfaktor 10!

Mit verschiedener musikalischer Untermalung wird dann einiges erklärt über die Geschichte des Canyons aus Sicht der Geologen, über dessen Entdeckung und Erkundung, über die Zeit der Entwicklung zum Tourismuspunkt zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Und, mehr oder weniger beiläufig, wird erwähnt, dass die Fluggeschwindigkeit 120 MPH beträgt, also fast 200 km/h. Und doch kommt es einem vor wie Schneckentempo, wenn man nach unten blickt.

Über den weiteren Verlauf des Fluges hier zu berichten, ist schwierig. So schwierig, dass ich mich dazu entschlossen habe, dies über die Beschreibungen zu den unterwegs gemachten Bildern [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10] [11|12|13|14|15] zu regeln.

Ziemlich genau 45 Minuten nach Abflug wird dann auch wieder der Flugplatz [1] angesteuert über eine Schneise östlich des Flugplatzes, von der aus man einen recht netten Blick über Teile Tusayans [1] erhält. Der Helikopter setzte sanft auf, das Personal vom Flughafen ist auch hier wieder hilfsbereit zur Stelle, wenn es um's Abgurten und Aussteigen geht. So seltsam wie das Gefühl war, als der Hubschrauber abgehoben hat zu Beginn des Fluges, so seltsam ist es schon fast wieder, wenn man dann wieder festen Boden unter den Füssen hat. Nur mit viel mehr Adrenalin in den Adern. Papillon ist eine der alteingesessenen Firmen hier und zählt offenbar, neben anderen, als Pionier des Hubschraubertourismus, gerade im Grand Canyon und unterhält einen eigenen Heliport, der zwar direkt an den Airport grenzt, aber doch offenbar nicht direkt zu diesem gehört.

Eigentlich wollte ich nicht mit dem Auto in den Park fahren, da auch dieser wieder 20$ kostet. Aber gut. Jetzt bin ich hier, und direkt am Rim im bzw. beim Village war ich nun auch schon rund 6 Jahre nicht mehr. Also fuhr ich vom Flugplatz aus zu diesen netten Häuschen, in denen das Personal des Parks sitzt und Fahrzeug für Fahrzeug mindestens 20 USD kassiert. Aber: Bevor ich da rein bin, habe ich mich erst mal vom Selbstauslöser am "Ortsschild" [1] fotografieren lassen. Das ist einerseits total kitschig, aber doch irgendwie Pflicht.

Zunächst bin ich dann die "Küstenstrasse" entlang gefahren. Wenn das Rim die Küste ist und man sich den Canyon als Meer vorstellt. Muss man aber nicht. Jedenfalls bin ich an einigen Punkten von der Strasse abgebogen und habe Bilder [1] gemacht, nachdem es von dieser Riesenschlucht ja sowieso so gut wie noch gar keine Bilder gibt - allgemein und auch auf meiner Homepage. Doch immer wieder lernt man neues, so zum Beispiel anhand einer Schautafel, dass das, was auf den ersten Blick "eins" zu sein scheint, weit auseinander ist [1|2|3]. Immerhin ist das hier der Grand Canyon und nicht irgend ein popeliges Tal.

Bis zum Lookout Tower [1|2] bin ich dann gefahren. Hier war ich auch schon letztes Jahr, doch damals war das schon nach Sonnenuntergang und etwas gespenstisch, heute konnte ich diesen Ort und die hiesige Aussicht bei hervorragendem Wetter und entsprechender Sicht [1] kennen lernen. Auf dem Rückweg vom Tower zum Village habe ich natürlich wieder den einen oder anderen Stopp [1] eingelegt und dabei auch ein Pärchen aus Mainz getroffen, das das erste Mal in den USA ist und mit dem ich mich noch eine ganze Zeit lang ausgetauscht habe, nachdem ich ein Bild mit den beiden gemacht hatte. Die junge Dame war etwas ängstlich an dem Geländer, ich habe versucht, das zu relativieren, indem ich mich völlig dagegenstemmte und gemeint habe, wenn das MICH aushält, braucht man da gewiss keine Angst haben. Trotzdem machte sie auf dem Bild einen ziemlich verkrampften Eindruck. Die beiden waren auf dem Weg zum Monument Valley und erzählten von ihren ersten Erlebnissen hier und was noch so alles auf ihrem Programm steht, und ich konnte Ihnen tatsächlich den einen oder anderen Tipp mit auf den Weg geben.

Bis zum Abendrot schaffte ich (muss ich diverse Zwischenstopps [1] noch erwähnen?) lässig den Weg zurück in's Village, bin vorher noch ein wenig durch den Supermarkt mit Souvenirshop getingelt und habe mich dann rechtzeitig auf den Weg gemacht zum Rim in der Gegend von Kolb Studio und Lookout Studio, unweit des Startpunktes des Bright Angel Trails, wo ich dann nach einer Panoramaaufnahme [P] den Sonnenuntergang [1|2|3|4|5|6|7|8] [P] verfolgt habe.

Anschliessend habe ich mich zurück auf den Highway 64 begeben, der von hier aus zurück nach Williams führt. Eine ewig lange Schlange bahnt sich verkrampft den Weg nach Süden, anscheinend haben die alle bis Sonnenuntergang gewartet und ziehen jetzt in Richtung Williams ab, um sich von dort aus in alle Richtungen zu verteilen. Eine falsche Einschätzung, wie sich herausstellen sollte, denn schon nach Tusayan war die Situation weitgehend aufgelockert, es scheinen also alles Touristen gewesen zu sein, die sich in unmittelbarer Nähe des Canyons einquartiert hatten. Nicht so wie ich. Ich hatte rund 60 Meilen zurück zum Motel 6 in Williams. In etwa einer Stunde waren aber auch diese schon bewältigt und ich steuerte zunächst das benachbarte Motel mit dem Internet Café an, um nochmal 5 USD los zu werden. Erst dann, nach insgesamt 182 Meilen, gut 290 km entsprechend, ging's zurück in's nahe Motel 6. Und von dort aus unmittelbar in das Reich der Träume.

Weitere Informationen zum Thema:
Homepage Papillon Grand Canyon Helicopters
Homepage Grand Canyon kommerziell
Homepage Grand Canyon Parkverwaltung

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