Reisebericht New York
City 2011 - Der Zweite Besuch
Markt Erlbach, im
Juni 2011
Tag 2 - New York
City: Brooklyn und Manhattan
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Sonntag, 27. März 2011
Der erste volle Tag in der Stadt beginnt mit sehr frühem
Aufstehen und den Sonnenaufgang anschauen. Wie gestern schon angedeutet, nicht
so unbedingt die Sensation, aber immerhin sieht man ihn [1+]. Das
ist jetzt das zweite Mal innerhalb meiner 5 bisherigen New York Aufenthalte.
Ansonsten, wie ebenfalls schon angedeutet, gab es nur Wand zu sehen.
Während
sich die Sonne sichtlich mühte, gegen die allgegenwärtigen Wolken anzukämpfen
um den Tag die Gelegenheit zu geben, auch als solcher erkennbar zu sein machte
ich weitere Bilder vom Zimmerfenster aus von Brooklyn im Licht des anbrechenden
Tages [1|2|3|4|5]. Nach dieser kleinen Fotostrecke packte
ich zusammen, was ich dachte, dass ich es heute brauchen werde und machte ein
Foto von den subtilen Marketingmaschen des Hotels. Da steht eine Flasche
Wasser, auf der groß "Thirsty?" ("durstig?") steht. Und
ganz klitzeklein daneben der Hinweis, dass das Ganze dann stolze 3,50 Dollar
(rund 2,50 EUR) kostet [1].
Durch
das beachtliche Treppenhaus [1] gelangte ich nach unten, lief die
Duffield Street entlang vor zur Fulton Street. Die heißt hier auch Fulton Mall,
ist eine Fußgängerzone und ist zu den Zeiten, zu denen ich hier unterwegs bin,
vor allem eines: Tot. Die Läden haben entweder noch (wie heute Morgen) oder
schon (wie abends meistens) zu [1|2+|3].
Einzig ein Wirtshaus zum Goldenen M und die Pharmacy um die Ecke haben noch
offen.
Ansonsten
ist die Fulton Mall recht hübsch gemacht: Lediglich Linienbusse fahren auf ihr
entlang und vereinfachen damit etwa das Erreichen der Brooklyn Borough Hall, an
drei, vier Stellen kreuzen Straßen für den Normalverkehr die Einrichtung [1|2]. Offenbar ziemlich neu aufgestellte
Straßenlampen bringen in der Nacht nicht nur Licht ins Dunkel sondern auch ein
Gefühl der weitgehenden Sicherheit. Allerdings muss ich sagen, so 100% unmulmig
habe ich mich an keinem Abend gefühlt.
Ab
und an gibt es die Möglichkeit, nach Manhattan rüber zu schauen [1], wo
es sicher nicht ganz so viele Häuser gibt, die eigentlich ganz schmuck sind
aber den Eindruck erwecken, man hat sie dem Verfall überlassen [1].
Eines ist auf jeden Fall zu merken: Downtown Brooklyn will nach oben und ist
auch auf dem Weg dorthin. Aktuell ist das noch ein Prozess mit viel Potential,
teils auch schon recht gut erledigt [1] und ich schätze mal, wenn das überhaupt
jemanden interessiert, dass dieser Stadtteil in zwei, drei Jahren bereit ist,
sich ernsthaft dem Vergleich mit Manhattan zu stellen. Wenn man am Ball bleibt.
Ich
hatte ja gestern schon angedeutet, dass die Brooklyn Borough Hall die eine oder
andere Rolle spielen wird in diesem Bericht, allerdings weitgehend als
Durchgangsstation. Heute widme ich mich dem Bereich mal noch etwas genauer.
Auffälligkeit
1: Die städtischen Dienstwagen scheinen, basierend auf einem nicht zu
verleugnenden Grüntrip, verpflichtend Hybridfahrzeuge des Pioniers aus Japan
sein zu müssen [1]. Eine fast schon engelhafte Erscheinung
ist ein paar Meter weiter ein an ein Schild gekettetes weißes Fahrrad [1|2]. Die Mystik dieser Erscheinung lässt
sich ergründen, wenn man das dazu aufgehängte Schild liest [1].
Die
Ausgestaltung dieser U-Bahn Haltestelle lässt den Beobachter (also z.B. mich)
rückschließen, welchen Stellenwert die Subway nach Manhattan hatte und immer
noch hat [1|2]. Spätestens am Bahnsteig selbst
relativiert sich das allerdings, es sieht alt, abgenutzt und etwas
heruntergekommen aus. Wie an so vielen Subway Stationen der Stadt [1].
Etwas
einladender ist da schon die Haltestelle am Times Square, die ich zunächst
ansteuerte. Klar, ist ja auch seit jeher eines der wichtigsten Drehkreuze, auch
und gerade für Touristen aus aller Welt. Da muss das schon etwas besser
aussehen [1+|2].
Kenner
meiner Berichte erinnern sich sicher, dass ich bei meinem Besuch im Herbst so
begeistert war von dem Bildschirm an einer Wand der Walgreens Apotheke am Times
Square. Das sollte sich heute relativieren, denn auf einer anderen Wand dieses
4stöckigen Supermarktes mit Apotheke, wie ich es genau genommen eher bezeichnen
würde, befindet sich eine etwas schmalere, dafür aber umso höhere und schrägere
Variante [1].
Ein
Foto vom Hard Rock Cafe konnte ich mir auch nicht verkneifen [1], als
ich rings um den Times Square auf die Suche ging nach einer Jacke war, die sich
auch zumachen ließ. Denn das doofe Teil, das mir in Hamburg dank eines nicht
abgeschnittenen Sicherheitsetiketts schon den Besuch des einen oder anderen
Ladens vermiest hat machte plötzlich Sperenzchen mit dem Reißverschluss. Was
soll ich sagen? Es ist A****kalt da draußen aber nirgendwo gibt es eine warme
Jacke [1|2]. Schon irgendwie ein komisches Volk.
Auf
dem Times Square selbst [1|2] gibt
es währenddessen Musik für alle [1], also auch für mich, der ich gerade auf
dem Weg zum Times Square Visitor Center war [1]. Dort schaute ich
nach für mich relevanten Prospekten, erhielt einen guten Stadtplan und zog dann
wieder von dannen. Außen, zurück am Times Square, stellte ich entsetzt fest:
Kaum bin ich mal ein paar Monate nicht da, geht Elmo mir schon fremd. Und das
auch noch für Geld [1]! Wobei, das hätte ich mir damals ja auch
schon denken können. Da ging das ja auch nur gegen Bezahlung [R].
Miststück!
Weiter
ging mein eher zielloser Spaziergang durch Manhattan erst mal Richtung Hearst
Tower [1],
vorbei am Mars 2112 Restaurant [1] (da werden Erinnerungen wach. Ich sehe
einen Luftballon!) und unter ständiger Beobachtung von Big Brother [1].
George Orwell sollte Recht behalten, wenn auch mit zwei, drei Jahrzehnten
Verspätung. Ich hatte eine Verabredung an der Grand Central, bis dahin war noch
etwas Zeit totzuschlagen, also ging ich weiter durch die Stadt [1] bis
ich den Hearst Tower auch letztendlich ganz erreichte [1+|2|3|4|5].
Besonders
hübsch fand ich (in der Hoffnung auf einen nicht allzu ernsten und bedenklichen
Hintergrund) die Konstellation mit dem Feuerwehrauto, das gerade an der
Straßenseite gegenüber parkte und einen feinen Kontrast bot zwischen seinem
Hochrot und dem Blau des Himmels, das sich in der Fassade dieses Wolkenkratzers
spiegelte [1+].
Erwähnenswert
ist auch immer wieder die Vielfalt der Küche dieser Metropole. Ein Bild davon
soll dies exemplarisch mal darstellen [1], wenngleich ich diese
Vielfalt aus Zeit- und Geldgründen nicht Ansatzweise nutzte.
Nur
ein paar Schritte weiter die 7. Avenue hoch erreichte ich dann das Time Warner
Center [1|2] [P1] am Columbus Circle [1|2|3]. Ich
machte einen kleinen Abstecher, abwechselnd durch und entlang des Central Parks
mit einigen dieser Verkaufsstände, schmalen Häusern, Straßenkünstlern [1|2|3|4|5|6|7].
Als
ich dieses Großgrün wieder verließ, durch die Straßen von Midtown Manhattan zur
Grand Central hin laufend sah ich eine Limousine mit Chauffeur, wie sie selbst
für New Yorker Verhältnisse eher selten ist [1]. Noch am Eck des
Parks besuchte ich kurz diesen komischen Obstladen im Glaswürfel [1|2+]. Die Planung, hier kurz meine e-Mails
nachzusehen scheiterte an der Überfüllung mit Kunden bzw. Leuten, die offenbar
den die gleiche „gute Idee“ hatten wie ich. Außerdem wissen wir ja
mittlerweile, dass persönliche Daten (und dazu zähle ich eine Mailadresse
inklusive des dafür einzugebenden Passwortes) die Neugier des Unternehmens, das
diesen Laden hier betreibt, durchaus beflügelt. Also ging ich wieder raus [1].
Österlich
muteten, durchaus saisongemäß, die Schaufensterdekorationen einzelner Läden an
der 5th Avenue an [1]. Über eine Seitenstraße, genauer
genommen die 57. Straße [1], ging ich dann zum dortigen Eingang von Niketown [1|2] um dort zu der Erkenntnis zu gelangen,
dass ich aus den meisten dort angebotenen Größen mittlerweile wieder
"rausgewachsen" bin. Durch den anderen Ausgang dieses riesigen
Kaufhauses für Sportklamotten gelangt man direkt in den sehr pompös
eingerichteten Trump Tower [1] mit seinen preislich an das Ambiente
angepassten Läden und Boutiquen.
Ich
war immer noch auf der Suche nach einer Jacke, doch auch der nächste Laden konnte
diesen offenbar sehr außergewöhnlichen Bedarf nicht decken [1|2]. Also raus aus dem Laden und leise
frieren und leiden auf der 5. Avenue [1].
Stark
beflaggt wartet ein paar Blocks weiter südwärts das Rockefeller Center auf [1+]. Wer
sich hier allerdings nur stur auf sein Ziel zu bewegt ist selbst schuld, denn
ab und zu ist auch ein Blick nach links oder rechts
ganz interessant, wie dieses Bild von einer der vielen Streets zeigt [1]. Ich
besuchte die St. Patricks Cathedral, an der 5. Avenue direkt gegenüber des
Rockefeller Centers [1+|2|3|4].
Die
Sorgen, die ich mir auf meinem weiteren Weg machte, sollten sich als hinfällig
erweisen: Was da so rauchte war kein Großbrand sondern ein Verkaufsstand für
Hot Dogs, der für nebelartige Zustände gesorgt hat [1]. Warum nur muss ich
da an meinen ersten Hot Dog 1998 denken? Dieses Gebilde mit der Konsistenz
eines Briketts, nach dem ersten Biss zum Sturz in den nächsten Mülleimer
verurteilt.
Kurz
darauf hatte ich eine Begegnung der dritten Art. Wie gut, dass ich meine Kamera
mittlerweile gut kenne und sie schnell schussbereit hatte, denn dieses Wesen,
das mir da begegnet ist, dürfte selbst für New Yorker Verhältnisse, wo jeder
weitgehend sein darf wie er will, aus dem Rahmen fallen [1+].
Einfallsreich
fand ich auch den "Trostaushang" am Laden von Lacoste an der 5.
Avenue, der darauf hinweist, dass das Krokodil (so wörtlich übersetzt) gerade
eine neue Haut bekommt [1]. Nach der Überquerung einer Avenue [1+] und
der Passage des Helmsley Buildings [1] und des direkt südlich davon stehenden
MetLife Buildings [1|2]
erreichte ich dann die Grand Central Station, oder besser (weil korrekter): Das
Grand Central Terminal.
Nachdem
ich trotz expliziten Trödelns immer noch reichlich Zeit hatte machte ich ein
paar Fotos von der Halle dieses riesigen Bahnhofs [1+], von der Decke dieser
Halle [1] und
dem "Pylones" Laden, in dem es jede Menge bunten, lustigen, gewieften
Schnickschnacks gibt zu Preisen, die nicht gerade Schnäppchen markieren aber
durchaus noch im Rahmen sind. Wenngleich ich (Kaufmann, der ich bin) hier jede
Menge Gewinnspanne vermute [1]. Dann war noch Zeit für einen kurzen
Besuch im Laden der MTA, in dem auch immer wieder Ausstellungen stattfinden.
Aktuell ist das eine Schau über den anderen großen Bahnhof der Stadt, die
Pennsylvania Station.
Diese
war mal ein vergleichbar prächtiger Bau wie die Grand Central, wenn nicht gar
einen Tick pompöser. Anfang der 60er Jahre hat man das Ganze abgerissen, um
dort die neue "Penn Station" zu bauen, die logistisch wie
architektonisch mittlerweile von vielen als Fehltritt gesehen wird. Dem
pflichte ich auch nachdrücklich bei! Zudem gilt der Bahnhof als chronisch
überlastet und soll in den nächsten Jahren ausgebaut werden. Dazu will man
teilweise das Gebäude der benachbarten Hauptpost verwenden, auch General Post
Office genannt. Unter diesem laufen bereits viele Gleise, die von Manhattan
Richtung Westen gehen [1].
Auch
ganz nett, nachdem ich im Januar dort genächtigt hatte, war das Bild des Hotels
Pennsylvania an der 7. Avenue aus früheren Zeiten [1]. Ich verließ diesen
durchaus interessanten Laden wieder und streifte weiter durch die
Räumlichkeiten der Grand Central. In einer Nebenhalle wurde gerade Werbung
gemacht für ein Spielgerät japanischer Herkunft mit dreidimensionaler
Darstellung ohne Notwendigkeit einer Spezialbrille [1], ich machte noch ein
Foto von den Gleiszugängen der Grand Central (auch wenn ich jetzt viel über die
Penn Station referiert habe, ich bin immer noch hier!) [1] und
machte mich auf den Weg zu dem Kiosk in der großen Halle, wo ich mit Nicole und
Harald verabredet war.
Ich
war pünktlich, die beiden waren pünktlich, was einem gelungenen Treffen
durchaus zuträglich war. Wir hatten schon vorab vereinbart, dass wir uns in die
Subway setzen und auf dem Weg zum Highline Park machen. Meine geliebte
Highline! Dazu schlug ich vor, dies über die Subway Station an der 14. Straße
zu machen, wo ich den beiden die Figuren von Tom Otterness zeigen konnte, die
diesen Bahnhof ja bekanntlich (oder hast Du etwa meinen Bericht vom Januar 2011
noch nicht gelesen?) besiedeln [1]. Diesmal habe ich mich allerdings etwas
zurückgehalten mit Bildern.
Wir
wanderten also zum Park, der den beiden noch nicht bekannt war. Mir allerdings
schon. Wir verbrachten einige Zeit auf den Stelzen dieser früheren Hochbahn,
die mit Kunst und Grünzeug garniert wurde, das gerade (es wird Frühling!) schon
zu blühen begann. Aber den Bildern dazu möchte ich vorausschicken: Es war bei
Weitem nicht so warm, wie es auf den Bildern aussieht [1|2|3|4|5|6|7+|8|9|10]
[11|12|13|14|15+|16].
Nachdem
ich in dieser kleinen Gruppe der Einzige war, der eine Kamera dabei hatte, habe
ich auch versucht mich zurückzuhalten. Wir hatten dann auch (ich erinnere an
die Temperaturen von um die vier Grad und erwähne noch den Wind, der hier nicht
gerade zimperlich durchweht) nach einem Durchgang schon genug und verließen die
Highline wieder. Vorbei an den unscheinbaren Häusern der unteren neunten Avenue
[1]
machten wir uns auf die Suche nach einer Restauration, in der man sich noch
niederlassen könnte. Nach kurzer spontaner Suche landeten wir bei Starbucks.
Und das ist ein Novum: Thilo bei Starbucks!
Das
ist der Laden, den es in den USA wirklich an so ziemlich jeder Ecke gibt, wer
die entsprechende Folge der Simpsons kennt weiß, dass die dort dargestellten
Zustände kaum übertrieben sind: In einem Einkaufszentrum, das die Familie
besucht, gibt es ein Starbucks neben dem anderen. In dem Buchladen, in den sie
gehen (das einzige Geschäft, das kein Starbucks ist) werden sie gebeten, sich
zu beeilen, da in wenigen Minuten hier ein Starbucks eröffnet werden soll.
Ergänzend zu diesem grandiosen Gag verweise ich auf dieses Bild vom Papierkorb
auf der Brooklyn Bridge gestern und freue mich gleichzeitig darüber, dass diese
Zustände bei uns in Germany noch nicht herrschen.
Also
stand ich, was ich eigentlich nie so wirklich haben wollte, an dieser Theke und
musste mich entscheiden, welchen Kaffee ich haben wollte. Mit welchen Aromen,
wie groß, was sonst noch so alles drin. Und, ganz ehrlich: Jetzt, da ich diese
Zeilen schreibe, knapp 3 Monate nach dem Reisetermin, kann ich mich daran nicht
mehr erinnern. Ich glaube ich habe einen ganz einfachen Cappuccino ohne Extras
bestellt, nachdem des keine Gurken gab. Die Verteilung des frisch gebrauten
Tranks erfolgt über vorher auf dem Becher notierte Namen und deren Aufruf nach
erfolgter Zubereitung. Der Einfachheit halber griff ich auf eine Kurzform
zurück, die Dir bekannt sein dürfte [1].
Zum
Abendessen lotste ich die beiden zum Columbus Circle (und ging auch selbst
mit), wo wir vom kalten und warmen Buffet ein Menü zusammenstellten und zu
akzeptablem Preis (ich glaube knapp 8 Dollar pro Pappschale zuzüglich Steuer)
gut gegessen haben. Weiterhin berichtenswert finde ich die Mülltrennung hier.
Abgesehen davon, dass Recycling in der Stadt, im Staat und im Land generell
(verglichen mit deutschen Verhältnissen) eher in den Kinderschuhen steckt gibt
es hier noch eine ganz spezielle Abteilung - die allerdings (ich habe
nachgesehen!) leer war [1]. Es würde mich schon mal interessieren,
ob hier mal Inhalt eingefüllt wird, wie viel das dann ist und was genau. Aber
ich werde es wohl nie erfahren.
Wir
verabredeten uns noch für den nächsten Tag zu einem Besuch im Museum, dann
gingen wir zurück in unsere jeweiligen Hotels.
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