Reisebericht Weehawken
2011 – Oder auch: New York. Mal wieder!
Markt Erlbach, im Dezember
2011
Tag 6 – New
York City
Diese Seite ist Teil der Internetpräsenz www.TomDerElch.de und www.TomDerElch.com - Wenn Du diese Seite über eine Suchmaschine gefunden hast und dich für die komplette Seite (inklusive Menuleiste) interessierst, klicke bitte hier , um die Seite inklusive Menuleiste zu sehen.
Donnerstag, 24. November 2011
6-0 Heute ist übrigens Thanksgiving!
6-1 Auch der Anblick der Skyline am frühen
Morgen setzte die Begeisterung für die Ausblicke von hier aus quasi nahtlos
fort. Die Spitze des Chrysler Buildings [1], die Aussicht auf
"meine" Highline [1] und den nachts taghell beleuchteten Turm
des World Trade Centers [1] sind einmalig, aber auch das
Morgengrauen kann sich – wieder einmal – sehen lassen [1|2|3|4|5] [P1].
6-2 Nach wie vor das dominante Element in der
Skyline, zumindest aus dieser Perspektive, ist das Empire State Building,
dessen teilreflektierende Fassade im Licht des anbrechenden Tages noch etwas
majestätischer wirkt als sonst [1]. Auch in der 26. Straße, quasi
"gegenüber" des Hotels in Manhattan, wird's minütlich heller [1|2]. Und wenn man lang genug wartet sieht
man, so wie ich heute zum Beispiel, auch die Sonne hinter der Skyline
hervorspitzen [1|2].
6-3 Ich packte meinen Rucksack so, wie ich es
für den bevorstehenden Tag für sinnvoll hielt und machte mich auf meinen Weg
zur Bushaltestelle [1]. Ich möchte an diesem Punkt ausdrücklich
davor warnen, dass die folgenden beiden Bilder wohl mit die uninteressantesten
dieses Reiseberichtes sind. Nämlich die Vorder- [1] und die Rückseite [1]
meiner Fahrkarte. Eine sehr witzige Zusammenstellung waren die Browns, die
entweder ihren Namen oder ihre Hautfarbe, vielleicht auch beides auf ihre
Jacken gestickt hatten und ebenfalls auf den Bus warteten [1].
6-4 Nachdem der Bus in Manhattan ankam stieg ich
um in die Subway Linie E Richtung Downtown. Auf dem Weg mit der Subway hinunter
zum World Trade Center hatten wir einen Mitfahrer, den es offenbar sehr am
Unterbauch juckte. So sehr, dass mir das recht schnell zu viel war und ich
meinen Platz wechselte [1]. Beim Aussteigen fiel mir auf, dass in
jedem Wagen der Subway mindestens 1 Obdachloser saß.
6-5 Nach einer nüchternen fotografischen
Betrachtung der U-Bahn-Station [1|2] suchte
ich den Weg nach oben, das Licht, das World Trade Center. Fast schon
martialisch mutet es an, wie sich dieser Wolkenkratzer in den blauen Himmel
dieses amerikanischen Feiertags schraubt [1].
6-6 Ich schaute mir (kenn sie ja kaum) die
Nachbarschaft und das Türmchen an [1|2]. Ich
dachte mir, während die offizielle Beschilderung der Gedenkstätte zum 11.
September die Besucher rechts herum schicken wollte, gehe ich gegen den Strom
und quasi gegen den Uhrzeigersinn [1], immer mit dem wohl nicht
nachvollziehbaren Gefühl, beobachtet zu werden [1].
6-7 Am Bauzaun selbst gibt es schon die eine
oder andere Info rund um die wohl berühmteste Baustelle der Welt [1], die
in Natura noch eine ganze Ecke imposanter ist als man sich das so vorstellt.
Zumindest als ich mir das so vorstelllte [1|2|3]. Die Gebäude der Nachbarschaft geben
sich überwiegend desinteressiert, lassen die Baustelle aber zumindest mal
reflektieren [1].
6-8 Vor der Türe des World Financial Centers ist
dann einer der Kräne zu sehen, die für die Versorgung der oberen Stockwerke mit
Materialnachschub zuständig sind [1]. Und hier fand meine Idee ein
vorzeitiges Ende. Der Außenbereich ist per Bauzaun abgeriegelt, Zugang zum
Komplex hätte ich gehabt, aber ich war mir nicht sicher,ob ich da dann
problemlos und unfallfrei zur Südseite der Baustelle gelangen kann. Da das
Ticket für das Memorial auf einen bestimmten Zeitraum ausgestellt ist, wollte
ich nicht experimentieren sondern machte mich schleunigst auf den Rückweg, der
mich demnach dann im Uhrzeigersinn rund um den Komplex gebracht hat [1|2|3].
6-9 Der Weg führte mich vorbei an dem sehr
überschaubaren Zuccotti Park, wo ein versprenkeltes Häufchen der Occupy
Wallstreet Bewegung, die sich den Kampf gegen die Übermacht der Banken auf die
Fahnen, Transparente und Pappschilder [1] geschrieben hat.
6-11 Ein paar Sekunden nach dem Start des
Zeitfensters ab 10 Uhr, für das ich mein Ticket reserviert hatte, erreichte ich
dann den Eingangsbereich. Durch eine üppig gehaltene Absperrung, die den Zugang
im Zickzack zulässt, schlängelt sich der geneigte Besucher dann zum Eingang.
Das ist jedoch erst mal nur der Eingang zum Sicherheits Check. Dort wird das
übliche Procedere durchgespielt mit Durchleuchtung der Gepäckstücke – Sicherheit
wird hier sehr groß geschrieben.
6-12 Das Ganze ist ein bisschen nachvollziehbar,
aber schon auch irgendwie recht lästig. Allzu zügig ging es nicht voran, aber
die Wartezeit hielt sich in Grenzen. Auf dem Weg zum eigentlichen Eingang zur
Gedenkstätte wollte ich das Labyrinth festhalten, das man durchläuft und
welches einmal um etwa die Hälfte des Blocks herumführt und wurde darauf
hingewiesen, dass auf diesem Weg das Fotografieren verboten ist [1].
Warum auch immer!
6-13 Direkt am Eingang wartet bereits eine
Übersichtstafel auf den Besucher, die es auch online gibt und der zu entnehmen
ist, welcher Opfergruppe an welchem der beiden Wasserfälle gedacht wird [1]. Die
Gedenkstätte besteht aus zwei quadratischen Pools, die die Umrisse der beiden
Haupttürme des World Trade Centers darstellen. Von allen Seiten fließt in einem
dauerhaften, beeindruckenden Wasserfall in das Becken.
6-14 So gelangt man nach einem Fußmarsch, den ich
persönlich für ziemlich lang halte, zu dem Park am Fuß des World Trade Center
1, kurz WTC1 und vormals unter dem Namen Freedom Tower projektiert [1]. Es
ist ein seltsamer Ort, dieses Memorial. Oder sagen wir: Gewöhnungsbedürftig.
Irgendwie wirkt alles etwas unfertig, ist es auch, denn an einigen Ecken wie z.B.
dem Besucherzentrum wird noch gebaut, ringsum gibt es anteilig viel mehr Kräne
und Gerüste als sonstwo in der Stadt. Und: Es ist Spätherbst, die Bäume sind
kahl.
6-15 Die Möglichkeiten, den Eintrag bestimmter
Namen zu finden, sind recht komfortabel. Auf der Homepage der Einrichtung gibt
es eine Tabelle und eine Suchfunktion dazu, die sicher nicht nur für Angehörige
recht spannend zu lesen und zu nutzen ist. Ich für meinen Teil näherte mich der
Thematik einerseits mit einem sehr mulmigen Gefühl, an 1998 zurück denkend, als
ich da oben stand auf dem Südturm und den Blick über diese gigantische Stadt
streifen ließ. Dann hier zu stehen und die Namen zu lesen ist schon komisch,
irgendwie [1+]. Wer
weiß, vielleicht ist eine dieser Personen eine von jenen gewesen, die ich
damals, vor nunmehr gut 13 Jahren, bei ihrer Zigarettenpause vor einem der
Eingänge fotografiert habe, was damals für mich als zentraleuropäisches Landei
ja noch spannend war, war doch bei uns an derlei Rauchverbote dieser Art und
Prägung nicht zu denken.
6-16 So widmete ich mich dann exzessiv dem
Fotografieren des Beckens mit den am Rand eingravierten Namen [1|2], der Wasserfälle [1+|2|3|4|5|6|7+|8|9] [P1] und
der Umgebung [1|2|3|4+|5+|6|7|8|9|10] [11+|12|13|14] und
dokumentierte dabei natürlich auch fotografisch die Symbiose zwischen beidem [1|2|3|4|5]. Sehr emotional finde ich auch die
Blumen, die vereinzelt an den eingravierten Namen liegen [1].
6-17 Bei dem noch im Bau befindlichen
Besucherzentrum wollte ich eigentlich nur mein Spiegelbild fotografieren, was
ich auch gemacht habe. Was ich vor lauter Freude über diese Idee ganz übersehen
habe ist das Mädchen mit der lustigen Mütze, das mir da fast ins Bild gelaufen
wäre [1]. Zurück
am Memorial fand ich dann die Teile der Namenslisten sehr heftig, bei denen
Namen standen mit dem Zusatz "... and her unborn child". Übersetzt:
"... und ihr ungeborenes Kind". Da stecken Emotionen drin, da stecken
Schicksale dahinter, das lässt sich kaum beschreiben [1|2] und von einem Unbeteiligten sicher auch
nicht ansatzweise nachfühlen.
6-18 Was stellenweise nicht ganz so bekannt ist
und sich anhand des Namens "9/11 Memorial" nicht ohne Weiteres
erraten lässt ist, dass auch die Opfer des ersten Anschlags von 1993 in dieser
Gedenkstätte benannt werden [1]. Eher noch bekannt und durch
den Namen auch abgedeckt sind die Namen der Opfer der weiteren Anschläge vom
11. September, so auch die Passagiere von Flug 11 [1], Flug 77 [1] und Mitarbeiter/innen
des Pentagons [1].
6-19 Und ebenfalls nicht zu vergessen: All die
Hilfskräfte, die beim Versuch, anderen Leuten das Leben zu retten, ihr eigenes
lassen mussten [1]. Dass all dies mit einem gehörigen
Schuss Patriotismus garniert wird, braucht sicher nicht weiter erwähnt werden
und äußert sich nicht zuletzt darin, dass Fähnchen bereitstehen mit dem Stars
and Stripes Banner, um Besuchern zu ermöglichen, sich bei ihren
Erinnerungsfotos angemessen zu beflaggen [1+].
6-20 Nachdem ich das Gefühl hatte, alles
Sehenswerte gesehen zu haben verließ ich diesen Ort wieder mit dem Eindruck,
dass das Gedenken hier enorm hochgehalten wird. Wobei ich allerdings so meine
Zweifel habe, ob das auf die Dauer so läuft. Das ganze Sicherheitspersonal, der
Strom und das Wasser für diese nicht gerade kümmerlichen Wasserfälle, die Tag
und Nacht laufen inklusive der abendlichen und nächtlichen Beleuchtung dürfte
Unsummen verschlingen, die früher oder später (so meine Einschätzung) zu einer
großen Diskussionen führen werden über Sinn und Unsinn, über Werte und bestimmt
auch darüber, wer auf Dauer die ganzen Kosten übernimmt.
6-21 Doch es ist nicht meine Aufgabe, mir
Gedanken zu machen über die Haushalte amerikanischer Metropolen bzw. derer
Hafenbehörden – Hier ist der Grundeigner die Port Authority von New York –
und sehe meine Aufgabe eher darin, innovative Bauzäune zu dokumentieren. So wie
ich das vor ein paar Monaten schon gemacht habe mit dem Bauzaun mit den
Ampelmännchen aus aller Welt hatte ich diesmal die Gelegenheit,
Baustellenschilder aus aller Welt in Panoramaform abzulichten [P1|P2]. Immer unter den strengen und wachen
Augen des Gesetzes [1]. Da wollte ich dann auch nicht meckern
als ich feststellte, dass das Schild aus Munich (München) nicht ganz so up to
date ist [1].
6-22 Ein paar Schritte weiter dann die Feststellung
(mal wieder), wie praktisch doch so ein drehbares Display ist, wie es
eigentlich erst die Entwicklung der digitalen Fototechnik ermöglicht hat. Die
Situation erinnerte mich an meinen Besuch in Budapest anfang der 90er Jahre des
letzten Jahrhunderts, als ich vor dem dortigen Parlament auf dem Gehsteig lag
um das Tulpenbeet, das davor stand, auch mit auf das Bild zu bekommen. Was im
Ergebnis dann allerdings auch nicht so unbedingt der Renner war. Jedenfalls lag
hier eine auch etwas fülligere und entsprechend etwa ungelenke Dame auf dem
breiten Gehsteig, war aber schon fertig, bis ich meine Kamera schussbereit
hatte. So konnte ich nur die Abreise vom Tatort festhalten [1].
6-23 Direkt daneben hielt wenige Sekunden später
ein Taxi, dem meiner Meinung nach mehr Leute entstiegen sind als drin sein
hätten dürfen: Auf der Rückbank saßen neben den 3 Damen, die regulär platz
genommen hatten noch zwei weitere quer auf deren Schoßen. Die Situation an sich
im Bild festzuhalten ist schwer, aber ich habe das Taxi und die letzten
Fahrgästinnen geknipst [1].
6-24 Ich hatte ja für heute 16 Uhr noch ein
weiteres Ticket für die Gedenkstätte. So hatte ich mir vorgenommen, mich bis
dahin weiter in Downtown Manhattan rumzutreiben. Das sah erst mal so aus, dass
ich weitere Bilder dieser Großbaustelle mitbringe [1|2|3] aber auch Fotos von den Überresten der vor
wenigen Wochen noch sehr umfangreichen "Occupy Wall Street" Bewegung
die hier gegen die Übermacht der Banken demonstriert, mal musikalisch im
Interview mit Radiosendern [1], mal mit einer gehörigen Prise Sarkasmus
[1|2].
6-25 Dabei wird auch mitunter der Leitsatz der
New Yorker Polizei durch den Dreck gezogen [1]. Und weil den jetzt
sicher die meisten Leserinnen und Leser nicht im Original kennen (zugegeben,
ich auch nicht) und eben dieses Original, man kann es sich denken, nicht weit
weg war habe ich mir erlaubt zum direkten Vergleich auch davon ein Bild zu
machen [1].
6-26 So tingelte ich dann durch die Straßen von
Lower Manhattan mit den prächtigen alten und protzigen neuen Bürokomplexen [1|2], den in den Gehsteig eingelassenen
Gedenksteinen für diverse Konfettiparaden, für die diese Stadt auch bekannt ist
[1] bis
zunächst hin zur Börse, umgangssprachlich auch mit "die Wall Street"
bezeichnet, in der sich diese durchaus auch befindet [1], wo es
aber auch noch andere Häuser und Einrichtungen gibt.
6-27 Unweit davon machte ich kurz Halt in einer
Pharmacy um Hunger und Durst zu lindern. Auch diese Läden sind hier, im
Finanzviertel Manhattans, irgendwie anders als anderswo: In üppig bemessenen Hallen
[1] wird
hier die Ware feilgeboten, was aber bei Betrachtung ab Oberkante der Regale
abwärts auch nicht weiter auffallen würde.
6-28 So war ich dann auch schnell wieder am
Tageslicht, machte ein Bild von der Trinity Church [1], von einem
glanzvollen Eingang eines ansonsten eher unspektakulären Bürokomplexes [1] und,
nicht weit weg vom East River, von einem Brunnen, den die Deutsche Bank
gestiftet hat [1|2]. So
erreichte ich dann auch den East River mit seinen markanten Gebäuden, welche
die Skyline prägen die sich beim Anblick von Brooklyn aus bietet [1|2].
6-29 Nach meinem Geschmack elegant gelöst ist die
Aufmachung der Promenade hier. Hinter einem etwas höheren Geländer gibt es
Sitzgelegenheiten, die irgendwie stark an eine Bar erinnern [1] und
mit einer entsprechenden "Ablage" am Geländer zum Verweilen einladen.
Manch einer verbringt hier auch seine Mittagspause [1].
6-34 Wer sich etwas auskennt vor Ort oder wem
mein New Yorker Lieblingsladen für T-Shirts geläufig ist weiß, auf welchem Weg ich
mich gerade befinde. Allen anderen sei erzählt, dass ich hier kurz vor dem Pier
17 war, fast direkt benachbart mit der Brooklyn Bridge [1].
Genau dort bin ich dann auch hin gegangen. Im dortigen Einkaufszentrum findet
sich ein Glücksspiel, das im Grundprinzip etwa dem gleicht, wie man es von
"daheim" (=Deutschland) schon kennt. Während der Klassiker mit dem
Greifarm eher Plüschtiere im Angebot hat (wobei entweder der Greifarm kaum die
Kraft hat, wirklich etwas zu greifen und wenn, dann sind die kleinen
Stoffgenossen so in die Schaukästen gepfercht, dass sie auch mit stärkeren
Greifern nicht herausziehbar wären) wird hier mit der Schere gearbeitet.
6-35 Mit der Schere? Genau! Die möglichen Gewinne
hängen an Nylonfäden und können sich sehen lassen: Nintendo DS und iPhone seien
hier genannt, also hochwertiger Technikkram. Das lässt mich wiederum vermuten,
dass die Schere bestimmt zwei Klingen hat, die weit auseinanderklaffen und
somit gar nicht wirklich schneiden können, nicht mal (wenn die Klingen auch
noch stumpf sind) zwicken. Selbst das besonders fair wirkende Angebot (1 Spiel
2 Dollar, für 5 gibt es einen Spezialpreis [1]) konnte mich nicht
davon überzeugen, dass es hier mit rechten Dingen zugeht.
6-36 So kaufte ich ein paar T-Hemden als
Mitbringsel für daheim in diesem Laden im Erdgeschoss. Das war jetzt ein für
meine Verhältnisse kurzer Satz, der Vorgang selbst hat etwa eine knappe halbe
Stunde in Anspruch genommen. Man will ja nicht einfach nur irgendwas
mitbringen. Es soll ja auch gefallen.
6-37 Da wegen Thanksgiving überraschend viele
Läden hier heute zu hatten wurde aus dem geplanten Bummel durch die Läden des
Piers vielerorts eher ein Schaufensterbummel.
6-38 So war ich dann auch schnell
"durch" hier und ging zurück nach außen, bei strahlend blauem Himmel
zwar aber doch recht frischen Temperaturen [1|2]
durchquerte ich das gemütliche Viertel des Fulton Street Market [1|2|3] nahe
der Brooklyn Bridge [1|2] mit
kleinen, aber anscheinend sehr feinen Restaurants [1|2]. Bei
diesem Spaziergang bot sich auch der eine oder andere außergewöhnliche Blick
hinüber nach Brooklyn [1] und auf die alten Backsteinhäuser,
Überbleibsel aus einer anderen Zeit, die hier irgendwie deplatziert wirken und
doch eine interessante architektonische Gegenthese sind zu all den neue(re)n
Bauten, die man sonst in Downtown Manhattan so findet [1].
6-39 Feiertag hin oder her, die Blumenläden (fiel
mir so nebenbei auf) zum Beispiel waren heute gut dabei [1].
Nächstes Zwischenziel war der Battery Park. Auf dem Weg dorthin noch ein Blick
in die Schlucht der Fulton Street [1] und der Gang durch Schluchten [1], die
diesen Namen tatsächlich verdienen, lässt ihre enge Bebauung doch kaum Licht
bis nach unten zur Straße gelangen [1]. Die teilweise gar nicht mal so richtig
nach Straßen ausschauen [1|2].
6-40 Wenn ich in Deutschland an die Anbringung
von Hausnummen denke fallen mir in erster Linie weiße Ziffern auf dunkelblauem
Grund ein, vereinzelt die solar betriebenen Leuchtvarianten oder die Gußeisernen
Versionen der 70er und 80er Jahre (vieleicht auch heute noch?). New York wäre
nicht New York, wenn es da nicht an der einen oder anderen Ecke das Bestreben
gäbe, das größer, teurer, auffälliger zu machen. Wobei es von Vorteil ist, das
mit einstelligen Hausnummern zu machen die zudem noch einprägsam kurz gehalten
sind [1].
6-41 Eher nicht hier vermutet hätte ich den
kleinen Hardware Laden hier mit einem, wenn man es so sehen will, zweideutigen
Slogan [1].
Nicht Computerhardware sondern – gemäß der mindestens doppelten Bedeutung
des Begriffes im Englischen – Installationsbedarf, wie ich es mal frei
übersetzen würde. Die Schaufensterdekoration dieses Ladens fand ich sehr
einfallsreich, denn in die Wasserrohre wurden Glühbirnen gesetzt und
angeschlossen, was dem geneigten Betrachter erst mal die Fragezeichen durch die
Stirn gehen lässt [1].
6-42 So irrte ich weiter durch die Straßen der
Umgebung, ungefähr die Grundrichtung wissend, in die ich möchte. So richtig
komplett ohne Stadtplan ist man hier, ganz im Gegensatz zu Midtown Manhattan,
fast etwas aufgeschmissen. Doch auch wenn man sich plötzlich vor einer Burg
wähnt wie hier an der Ecke Liberty Street und William Street [1]:
Keine Panik!
6-43 Denn spätestens wenn man am benachbarten
Newsstand vorbeikommt, an dem ein Concierge aus der Nachbarschaft steht und
sich intensiv mit seinem Handy beschäftigt [1] wird es wieder
glaubhafter und relevanter. Du hast die Gewissheit: Du bist in New York!
6-44 Durch die Straßen des Südzipfels Manhattans [1|2|3|4] kam
ich dann auch dort an, wo ich hin wollte: Am Battery Park [1+] mit
dem prunkvollen Custom House [1], in dem die namensgebende Zollbehörde
mittlerweile Platz gemacht hat für ein Museum [1]. Während der Blick
durch das herbstbedingt etwas gelichtete Dickicht des Parks durch die
Baumkronen bis zum Woolworth Building durchkommt [1] ist die Aussicht,
zumindest direkt von der Promenade aus, frei wie immer, hinüber zu der Frau die
dafür bekannt ist, dass ihr Arm selbst nach weit über 100 Jahren Fackel tragen
nicht müde wird [1].
6-45 Eines der unzähligen Denkmäler der Stadt -
allein im Battery Park gibt es mindestens ein halbes Dutzend davon - ist ein
Adler, der Fahnenvogel der Nation. Von mir spontan hämisch auf Pleitegeier
getauft gibt dieser ein hübsches Motiv [1], vor allem in
Verbindung mit dem WTC1 [1]. Ein für mich nicht unbedingt
nachvollziehbarer Touristenspaß sind die ganzen Libertys, die (so auch hier im
Park) an vielen Ecken Manhattans stehen und sich gegen Trinkgeld mit Touristen
ablichten lassen [1].
6-46 Eher unerwartet hingegen ist die Begegnung
mit einem frei laufenden Truthahn hier im Park [1]. Ob sich da jemand
anlässlich Thanksgiving einen kleinen Scherz erlaubt hat oder dieser zum Inventar
gehört ist mir nicht bekannt. Ebensowenig bekannt ist mir, ob der Kerl diesen
Tag überlebt hat. Da haben die Squirrels, finde ich, schon mal deutlich bessere
Chancen gehabt heute [1].
6-47 Touristisch weniger erschlossen und damit
auch nicht allzu viel beachtet ist das benachbarte Versorgungsgebäude für den Holland
Tunnel, das sich direkt neben dem Park befindet [1]. Kein besonders
schöner Klotz, da sind die ansonsten hier umherstehenden Gebäude überwiegend
hübscher [1].
6-48 Für kurz vor 4 war ich mit Herta verabredet.
Sie hat sich das Memorial auch mal ansehen wollen, was sie bisher noch nicht
untergebracht hat. Pünktlich war ich am vereinbarten Ort direkt neben dem
Friedhof der St. Johns Chapel, gegenüber des provisorischen Besucherzentrums.
Wir machten uns auf den Weg zur Gedenkstätte, auf dem auch ein Foto der
Generationen entstand: Das WTC1 wird - auf Umwegen und mit tragischem
Hintgergrund – das Woolworth Building beerben, das auch schon mal
höchstes Bürogebäude der Stadt war. Sogar weltweit, was allerdings beim Neubau
nicht mehr der Fall sein wird. Jedenfalls finde ich, dass die Spiegelung des
Ur-ur-ur-Opas (oder so) in der Fassade des Ur-ur-ur-Enkels hintergründiger ist
als man das im ersten Moment erkennen könnte. Ohne meine netten Erklärungen [1].
6-49 Wir durchliefen (ich: wieder) die ganzen
Sicherheitskontrollen, wo ich etwas hinter Herta hinterherhinkte, bedingt durch
mein Fotogepäck und den Rucksack und resultierende längere Kontrolldauer.
Beleuchtet und im Kontext zu dem sich dem Ende zuneigenden Tag ist dieser Ort
eine ganze Ecke magischer und interessanter als tagsüber. Finde ich.
6-50 Und so ist es sicher logisch, dass es auch
diesmal wieder Bilder gibt. Mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass diese anders
sind als die von heute Vormittag. Ich unterteile wieder in die Kategorien
Becken mit Wasserfällen [1|2|3|4|5+],
Umgebung [1|2|3|4|5|6|7],
Symbiose Memorial + Umgebung [1|2|3]
sowie die Inschriften [1].
6-51 Nachdem Herta mir bei dieser Gelegenheit
zeigte, wie wenig gebildet und interessiert das Personal des Memorials ist
indem die Frage, was die zusätzlichen Löcher in den Pools bedeuten
unbeantwortet blieb machten wir uns auf den Weg zum Hudson River. Die Löcher
waren übrigens der „Kern“ der Gebäude, in dem vor allem die
Aufzuganlagen untergebracht waren. Am Hudson River machte ich weitere Bilder,
der Sonnenuntergang bildete eine tolle Kulisse für Bilder der Skyline von
Jersey City mit der Colgate Clock, die 5 oder 6 Stockwerke hoch für sich
genommen schon beeindruckend ist, im Vergleich zu vielen naheliegenden anderen
Superlativen aber eher zur C-Prominenz der New Yorker Sehenswürdigkeiten
degradiert wird. Oder im Lauf der Zeit wurde. Zu Recht? Urteile selbst [1|2]!
6-52 Ein Büroblock mit in wechselnden Farben
beleuchteter Spitze war für mich das herausragende Stück Baukunst dort drüben
in New Jersey [1]. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben,
dass auch der Liberty State Park mit dem früheren Fährterminal [1+] und
Ellis Island [1] im Gegenlicht des Abendrotes eine gute
Figur abgeben. A propos Figur: Die darf natürlich auch nicht fehlen [1].
6-53 Nachdem ich Hertas Wunsch, ein über
schätzungsweise 50 Meter weit immer wieder um Ecken gehendes Geländer mit einem
Spruch als Panorama (oder so) zu fotografieren leider nicht nachkommen konnte
waren wir noch kurz hier am Südwestufer Manhattans unterwegs [1|2].
6-54 Auf Hertas Frage hin, wo ich denn gerne
essen gehen würde anlässlich des heutigen Feiertags ging ich auf ihren
Vorschlag ein und stimmte für den Italiener. In little Italy waren wir dan auch
[1], wo
sogar trotz eisiger Temperaturen auch die Tische in den Außenbereichen gedeckt
waren [1|2]. Das italienische Flair wird gerade zur
Vorweihnachtszeit durch die rot-weiß-grüne Beleuchtung an den Häusern
unterstrichen [1|2].
6-55 Warum wir dann doch in Chinatown bei einem
eher ungemütlichen und überfüllten Fließbandchinesen gespeist haben: Keine
Ahnung! Geschmeckt hat es halbwegs, das übervolle Restaurant entsprach meinem
Geschmack eher nicht so, dafür wiederum war es günstig.
6-56 Ich begleitete Herta noch nach Hause, wo ich
von ihr noch etwas ausgeändigt bekam, was ich mit nach Deutschland nehmen
sollte. Nein,keine Drogen!
6-57 Auf dem Heimweg versuchte ich mich noch in
ein paar gewollt "außergewöhnlichen" Bildern vom Chrysler Building.
Auch hier möchte ich wieder keine Meinung vorgeben [1|2|3+|4]. Und
da nahm ich doch auch gleich das benachbarte Grand Central Terminal noch mit [1|2].
6-58 Der Rückweg erfolgte dann per Subway bis zum
PABT, wo ich dann per Bus zurück nach Weehawken fuhr, in mein Hotel.
|< zurück| |Einleitung| |weiter >|
|07| |08| |09| |10| |11| |12|
|Home|