Reisebericht USA + Kanada
2010
Markt Erlbach, im
November 2010
Tag 8 –
Saranac Lake – Lake Placid – Keeseville – Port Kent –
Essex – Charlotte – Shelburne – Burlington – Montpelier
– Franconia Notch – Linoln
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Samstag, 2. Oktober 2010
Wir sind um
6:30 aufgestanden. Die Planung sah für diesen Tag laut Tante Navi so aus, dass
wir zehneinhalb Stunden reine Fahrzeit unterwegs gewesen wären. Enorm viel
Zeit. Wir sind dann auch zügig los. Obwohl das Hotel mit eines der teureren
dieses Urlaubs war gab es kein Frühstück. Aber noch ein Bild von der Aussicht
aus dem Hotelzimmer [1].
Bevor wir
Saranac Lake verließen machten wir noch ein paar rückblickende Fotos vom Ort
und dem Lake Flower, an dessen nördlichem Ende der Ort liegt [1|2|3].
Zunächst
fuhren wir die laut Beschilderung 8 Meilen nach Lake Placid. Dieser Routenpunkt
war ein Wunsch von Maik. Der Ort dürfte einigen (noch) bekannt sein als
Austragungsort olympischer Winterspiele, in diesem Fall sogar zweimalig: 1932
und 1980. Das Olympic Sports Centre ist eine wenig spektakuläre Halle
(zumindest von außen gesehen), sodass wir unseren Weg auch ohne genauere
Besichtigung fortsetzten.
Der nächste
Stopp war an den Schanzen der Skispringer. Die Zufahrt war offen, es war
niemand zu sehen, also wagten wir uns noch ein paar Meter (etwa drei paar Fuß)
weiter und konnten ein paar Bilder der hiesigen Anlagen [1|2|3|4] machen.
Nachdem die
Tankanzeige unseres Verbrauchspanzers erneut hart gegen Null ging und wir nicht
unbedingt große Lust darauf hatten, mitten in den Bergen mit leerem Tank stehen
zu bleiben machten wir uns auf die Suche. Da wir schon ein Stück weit aus dem
Ort raus waren bedeutete dies: Umkehr [1]. Während ansonsten generell in den USA an jeder Meile
gefühlte 100 Tankstellen stehen mussten wir in diesem Fall doch einige Minuten
suchen. Und weil wir nicht einfach die erstbeste nehmen wollten ohne Preise zu
vergleichen beschlossen wir einhellig, ein paar Meter weiter zu suchen. Am Ende
des Ortes gab es daher noch einmal Gelegenheit, einen etwas mehr distanzierten
Blick auf die Schanzenanlage und einen dort angesiedelten Golfplatz [1|2] zu werfen.
Eine weitere
Stelle für Benzinverkauf konnten wir nicht ausfindig machen, so nahmen wir mit
der offenbar einzigen Tankstelle des Ortes vorlieb und füllten auf.
Auf dem
Highway 86 verließen wir Lake Placid nordostwärts, kamen dabei an einem auf den
ersten Blick sehr sympathischen Motel am Fuß des Whiteface Mountain Skigebietes
vorbei [1|2|3|4]. Immer wieder schön
und ebenfalls irgendwo unterwegs zu sehen: Blauer Himmel, weiße Wolken und
bunte Bäume [1|2|3]. In Keeseville hielten
wir noch kurz für einen kleinen Spaziergang auf der Fußgängerbrücke über den
AuSable River an [1|2|3], das war dann aber
auch die letzte Unterbrechung bis Port Kent.
Dort wollten
wir mit der Fähre übersetzen nach Burlington und damit in den Staat Vermont.
Der Fähranleger am Lake Champlain war zu diesem Zeitpunkt sehr leer [1]. Es gab keine
Hinweise darauf, wann hier gefahren wird, was der Spaß kostet und wie lang das
Ganze dauert. Wir streunten also um das Gebäude mit Gift Shop und Restaurant
herum in der Hoffnung, Informationen und Erkenntnisse zu erhalten die uns
weiter bringen und wurden von einem uns hinterher eilenden Angestellten des
Hauses gefragt, ob wir denn auf die Fähre warten.
Das wurde von
mir so bestätigt, dann erzählte uns der junge Mann, dass die erste Fähre um
10:10 übersetzt, der Shop aber in ein paar Minuten schon öffnen wird. Da es
gerade mal 9:15 war also noch knapp eine Stunde Wartezeit. Wir beschlossen,
nach Essex weiter zu fahren. Dort ist auch eine Fähre und mit der ist die
Überquerung des Gewässers eventuell schneller und günstiger zu absolvieren. Da
waren wir erneut einer Meinung.
Während Tante
Navi anfangs von 10:16 als Ankunftszeit sprach konnte ich sie, und das ohne
allzu große Überschreitungen der Geschwindigkeit, noch auf 9:55 runterhandeln.
Am Parkplatz
in Essex warteten dann auch schon einige Autos mehr auf die Fähre [1]. Für 13,25 Dollar
konnten wir uns dann mit einbuchen und hatten eine gute halbe Stunde Zeit zum
Warten. Maik ging los, um ein paar Fotos zu machen während ich vorzog, im Auto
zu bleiben und ein paar Zeilen für diesen Bericht in das Netbook zu klopfen.
Ein paar
Minuten später kam die Fähr' daher und ließ erst mal die Autos aus der anderen
Richtung aus ihrem Bauch schwappen [1]. Bis wir dran waren,
mit drauf fahren. Wer nicht zugeparkt wurde und auch selbst nicht allzu nah an
den Wänden der Fähre geparkt hat kann auf das Oberdeck, in dem es einen Kiosk
gibt. Und in dem man sich ein Video ansehen kann, um die Zeit bis zum anderen
Ufer etwas zu überbrücken.
Ich machte
lieber ein paar Bilder vom Auto von oben [1|2] und dem GegenFährkehr
[1|2]. Ein Blick zurück
nach New York [1], ein Blick voraus
nach Vermont [P]
[1|2] und dem
Individualverkehr auf dem See [1].
Es dürften
etwa 20 Minuten gewesen sein, die wir auf der Fähre verbracht haben. Reicht
auch. Der nächste, eher untergeordnete Routenpunkt wäre Burlington gewesen,
einem Städtchen direkt am Ufer dieses Sees. Was soll ich sagen? Du hast sicher
schon raus gelesen, dass es anders kam. Denn in Shelburne, auf etwa halbem Weg
von der Fähre nach Burlington war ordentlich was los. Das wollten wir spontan
genauer wissen. Wir bekamen gleich um die Ecke einen Parkplatz [1] und gingen die paar
Meter [1] zurück zu der Wiese,
die uns durch erhebliches Belebtsein auffiel.
Es sollte
sich lohnen, angehalten zu haben, denn in Shelburne ist Farmers Market. Oder
auf klassisch Deutsch: Bauernmarkt [1]. Hier gibt es an
zwei, drei Dutzend Ständen neben handwerklichen Erzeugnissen und Konserven
natürlich auch: Frische Lebensmittel und feine Snacks. Hier stärkten wir uns
auch direkt, zu relativ stolzen Preisen, aber auch in erstaunlich guter
Qualität. Untermalt von einer Band, die Jazz- und Dixieklänge zum Besten
gegeben hat. Ein sehr schöner musikalischer Rahmen, wie Maik und ich einhellig
feststellten. Bleibt unter dem Strich die Erkenntnis, wenn Du in den USA
unterwegs bist und so einen Bauernmarkt siehst: Nix wie hin! Ich lasse die
Bilder erzählen: [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10]
[11].
Worauf ich
dann noch Wert legte war ein Gebäude, das ich ein paar Meter vorher gesehen
habe. Ich konnte nicht sagen, wie weit das war. Ich habe nur eben bei Google
Earth nachträglich gemessen. Es sind etwa 130. Ich dachte, es handelt sich
dabei um ein Kirchlein oder eine Kapelle. Wie ich - ebenfalls in der
Nachbearbeitung - erfahren habe handelt es sich um ein altes kleines Schulhaus,
das offenbar Teil des Shelby Museums ist. Dies wiederum scheint eine größere
Anlage zu sein, eine Art Freilichtmuseum, mit großem, ausrangiertem,
trockengelegtem Raddampfer, Leuchtturm, Gartenanlage und weiteren Attraktionen.
Aber mit hat das Schulhaus gereicht, das ist putzig [1|2].
Vor lauter
Begeisterung über diesen Markt, auf dem ich übrigens etwas Blätterteigiges mit
Spinat und Käse gegessen habe (gleich zwei davon! Lecker!) haben wir an dessen
Rand gar nicht diesen uralten Kleinlaster registriert, mit dem einer der
Landwirte anscheinend angereist war [1|2].
Nach dieser
gleichermaßen spontanen wie auch schönen Unterbrechung setzten wir uns ins Auto
und den Weg fort. Irgendwo im Dunstkreis Burlingtons sah ich einen
motorisierten Himmelsboten [1]. Ob das wohl etwas zu
bedeuten hat?
Nur ein
halbes Stündchen weiter auf der unumkehrbaren Skala der Zeit erreichten wir
einen Punkt der Reise, den zu sehen mir wichtig war. Denn als ich von
Montpelier in Vermont [1] las wusste ich
genauso wie bei der Ampel in Syracuse: Da musst Du hin!
Du hast davon
noch nie gehört? Zumindest kannst Du Dich daran nicht erinnern? Da haben wir etwas
gemeinsam. Ich will Dir gerne helfen: Montpelier ist mit etwa 8.000 Einwohnern
die sechstgrößte Stadt des US-Bundesstaates Vermont und die kleinste Hauptstadt
im Kreis der US-Staaten. Das sieht dann etwa so aus: Du fährst durch die Pampa.
Und fährst, und fährst, und fährst. Irgendwann ein, zwei Kreuzungen mit Ampeln,
ein paar Querstraßen und plötzlich eine vergoldete Kuppel. Irgendwie mitten im
Wald [1].
Da fährt man
dann rein. Es kostet keine Parkgebühren. Also stellten wir das Auto ab. Also
haben wir uns das erst mal von außen angesehen [1|2|3|4]. Ein respektvolles Panorama sollte den Eindruck
darstellen, den man sich am oberen Ende der Treppen [P] betrachten kann, bevor wir das Haus betraten. Es gibt
keine strengen Kontrollen. Von wegen Röntgenstrahlen, Metalldetektor. Nichts
dergleichen!
Die Option
einer geführten Tour haben wir nicht wahrgenommen, zumal man in so ziemlich
alle Räumlichkeiten auch "einfach so" reinkommt. So gewann ich
Einblicke in den Eingangsbereich und die Flure zwischen den Räumen [1|2|3|4|5], den Souvenir- und
Geschenkeladen [1], Gemütliche
Zimmerchen [1|2] und Tagungssäle [1|2|3|4|5]. Auch eine kleine
"Ausstellung" über den Ort und seine historische Entwicklung darf nicht
fehlen [1].
Nach diesem
für ein 8.000-Seelen-Kaff doch recht beeindruckenden Bauwerk nutzten wir die
Zeit noch für einen kleinen Bummel durch, hihi, Downtown Montpelier [1] [P]. Für den Bauernmarkt
waren wir etwas zu spät, da an den meisten Ständen bereits zusammengepackt
wurde (wenn man zum Stand kam [1]). Sogar über eigene
Buslinien verfügt diese, äh, Metropole [1]. Neben netten T-Shirts [1] gibt es eine Rite Aid Pharmacy (so was wie eine Apotheke
mit Supermarkt oder umgekehrt), die bereits auf Halloween dekoriert war [1].
Der Status
als Hauptstadt hat der Siedlung auch unübersehbare Vorteile gebracht [1]. Ein kleines
Abenteuer war dann das Projekt "Montpelier verlassen". Denn hier hat
uns Tante Navi etwas im Kreis rumgeschickt. Was nicht zwingend nur schlecht war,
denn ohne die recht seltsam anmutenden Weisungen der Dame wären wir nicht an
diesem Autohaus vorbeigekommen, das uns ein bisschen Heimatgefühle zu
vermitteln vermochte [1|2].
Und erst recht
nicht die Autoshow, die es heute hier gab [1]. Das sah auch vielversprechend aus, also hielten wir an.
Während Maik gleich losstürmte hielt ich noch das Auto bildlich fest, hinter
dem wir parkten [1]. Nachdem ich mich
auch nicht allzu gut auskenne kann ich nur anbieten, die Autos ohne großen Text
hier der Reihe nach vorzustellen [1|2|3|5|6|7|8|9|10] [11|12|13|14|15|16|17|18|19|20]
[21|22|23]. Ganz witzig auch die
Gelegenheit, ein lustiges Portrait unserer vierbeinigen Reisegruppe
anzufertigen [1].
Bei
versuchter Fortführung unserer Route konnten wir Tantchen dann auch davon überzeugen,
dass wir Montpelier, so goldig es auch sein mag, irgendwann mal verlassen
möchten. Auf dem weiteren Weg sahen wir eine dieser Covered Bridges, für die
Vermont bekannt ist: Überdachte Brücken, bei denen ich nach wie vor nicht weiß,
wozu das gut sein soll. Gut, gesehen haben muss man das nicht unbedingt, finde
ich. Wenn aber Du anderer Meinung bist steht es Dir natürlich frei, Deiner
Neugier nachzukommen und auf folgende Links zu klicken [1|2|3|4|5]. Nebenan hatte ein
Biber volle Arbeit geleistet [1], dass der Weg vom
Parkplatz zur Brücke etwas versumpft wirkt, wurde uns erklärt von einer Familie,
die gerade ankam als wir gingen, liegt daran, dass es hier gestern eine
Überschwemmung auf Grund massiver Regenfälle gab.
Immer wieder
animieren Bäume in wunderschöner Farbenpracht zur Überlegung, anzuhalten, ab
und an sogar erfolgreich [1]
[P]. Gesäumt von buntestem Wald führte uns der
Weg weiter gen Osten in eine immer bergiger werdende Gegend [1]. So erreichten wir
einen weiteren neuen US-Bundesstaat in meiner "Sammlung": New
Hampshire [1]. Auch dem dortigen
Welcome Center blieb unser Besuch nicht erspart. Insbesondere
Informationsmaterial über die White Mountains, in deren Herzen unser nächstes
Ziel, Lincoln, liegt, war hier unsererseits gefragt. Auch auf die Gefahr hin,
dass die Aussage jetzt dahingeleiert oder abgestumpft wirkt, ich kann nur
betonen, dass es in diesen Begrüßungsbüros Informationen ohne Ende gibt.
Manchmal sogar passend zu unseren Fragen und Anliegen.
Recht
imposant ist der Kopf des Genossen, der hier über der Hintertüre schwebt [1]. Vor der (bei
schlechtem Wetter gern auch durch die) Türe kann man den Blick weit in die
Hügel und Berge der Region schweifen lassen [1]. Und, ganz wichtig, wir bekamen noch ein paar Ratschläge,
worauf bei der Suche nach Elchen zu achten ist. Wir verließen das Haus und
begegneten einer älteren Dame, die eindeutig einen Vogel hatte [1]. Schon eine gute viertel Stunde später war deutlich zu merken,
dass dies hier Wintersportregion ist [1]. Immer wieder wird vor Gefahren auf den hiesigen Straßen
gewarnt, die ich persönlich eher als Chancen bezeichnen würde [1].
Wie schon oft
hielten wir auch auf dieser Strecke für den einen oder anderen Aussichtspunkt,
etwa wenn man den weltberühmten Mount Lafayette zu sehen bekommt [1|2|3]. Wir erreichten das Franconia Notch genannte Gebiet, in
dem ein Parkplatz einen Spaziergang entlang eines Flüsschens inklusive einiger
Wasserfälle versprach. Wir wollten sehen, ob er da auch halten kann. Also: Auto
abgestellt, Schuhe geprüft und ggf. gewechselt, Trinkwasser eingepackt, Stativ
inklusive Kamera schussbereit gemacht und "schon" ging es los.
Während es anfangs noch eher langweilig und unspektakulär zuging [1|2|3] sollte sich dies binnen weniger Meter ändern [1|2|3|4|5]. Der Weg, den sich
das starke, unerbittliche Wasser auf dem Weg bahnt, den ihm die Schwerkraft
vorgibt, ist mitunter faszinierend und kurios zugleich. Als würde Wasser bei
der Verrichtung seiner hiesigen Haupttätigkeit (fließen in unterschiedlichen
Geschwindigkeiten) Spaß empfinden können stürzt der Bach in eine Kuhle,
überschwemmt mit einem Teil des kühlen Nasses einen direkt dahinter liegenden
riesigen Felsblock mit einem Hauch Wasser, der "Rest" (soweit ich das
erkennen kann jedoch das weit größere Volumen) nimmt eine scharfe Rechtskurve.
Unmittelbar danach geht es scharf, fast im 180° Winkel, nach links [1].
Hier trifft
man auch interessante Personen und Persönlichkeiten. Gut, der
Gelegenheitsknipser, der die durch dichte Baumkronen sehr erschwerten
Lichtverhältnisse nicht erkennt oder zumindest nicht gegensteuern kann
(erkennbar an nur bedingt sinnvoller Nutzung des Blitzes) ist überall zu
finden. Auch hier. Aber hier gibt es die wirklich passionierten Fotografen, die
ein intaktes Ahornblatt suchen, um es auf einem Stein zu legen. Dieser Stein
liegt als Inselchen an der beschriebenen Stelle im Wasser, das gerade mal etwas
"auszuruhen" scheint, zusammen mit dem gefärbten Blatt könnte das
Bild dem unkritischen Betrachter sicher als "das lag da echt so rum"
verkauft werden. Und es gibt die Fotografen mit umfangreicherer Ausrüstung, die
sich für gute Fotos auch im Dreck wälzen [1].
An einem
Abschnitt, der sich "The Basin" nennt, findet sich denn auch ein
Hinweis, den man beachten sollte. Wobei mich interessieren würde, welche Leute
das sind, die dies nicht schon von sich aus genau so handhaben würden [1]. Aber gut, das ist ja
hier das Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten. Oder so. Mit kaum überhörbarer
Geräuschkulisse und doch irgendwie elegant macht das Wasser, was Schwerkraft
und Bachbett ihm befehlen [1]. Es ist ja nicht so,
dass wir auf dieser Tour (geschweige denn generell) das erste Mal in unserem
Leben sehen, wie Wasser in Richtung eines weit, weit entfernten Tales zu
verschwinden. Aber dennoch: Sehenswert ist es immer wieder.
In Lincoln
angekommen verschafften wir uns erst einen groben Überblick und besuchten einen
Souvenirladen an einem Aussichtspunkt, in dem es einen sensationellen Halter
für Weinflaschen gegeben hätte [1]. Und: Nein, ich habe
mir das Ding nicht gekauft. Ein weiterer Staubfänger, für jemanden, der keinen
Wein trinkt. Da muss man sich schon überlegen - so schön das Objekt auch sein
mag - ob das wirklich notwendig ist. Lange Zeit habe ich überlegt, zumal wir
hier ja zwei Übernachtungen gebucht hatten. Aber zugeschlagen habe ich, wie
gesagt, dann doch nicht.
Lass mich
kurz etwas über den thematisch bereits angekratzten Aussichtspunkt schreiben:
Der liegt etwas außerhalb von Lincoln, nördlich, am Highway 3, auch Daniel
Webster Highway genannt und parallel zur Interstate 93 verlaufend. Viele andere
Möglichkeiten gibt es nicht, das ist ja das einzige Tal in dieser Richtung. Für
lumpige 50 US-Cent (Etwa 37 Euro Cent) darf, kann oder muss man eigenfüßig
einen Turm [1] erklimmen, auf dessen
Plattform man das Gesicht des "Indian Head" sehen kann, eine
Felsformation, die im Profil Ähnlichkeiten mit der Gesichtsstruktur eines
Indianerhäuptlings hat [1|2]. Gut, dies ist eigentlich auch auf Straßenhöhe zu sehen,
aber doch ist der Blick von hier oben (und, ehrlich gesagt, ich bin noch nicht
mal bis ganz nach oben gegangen) schon interessanter, weil urtümlicher. Vor
allem die Aussicht auf die nähere Umgebung, gerade in dieser Jahreszeit, ist
irgendwas zwischen "nett" und "sensationell" [1|2] [P]. Eines der günstigsten Vergnügen unserer Reise aber
definitiv jeden Cent wert.
Zurück in
Lincoln besuchten wir eine Holzbude, in der Tickets verkauft wurden. Aber nicht
irgendwelche Tickets: Es handelt sich um Scheine, die zur Teilnahme an einer,
sagen wir, Elchsafari berechtigen. Der Betreiber wirbt mit einer
"mindestens 97%"igen Wahrscheinlichkeit, Elche in freier Wildbahn
anzutreffen. Der Typ, der die Tickets verkauft, ist ein klassischer Verkäufer
nach gängigen Klischees. Freundlich, schmierig-höflich. Also von der Sorte, die
ich beim besten Willen einfach nicht wirklich sympathisch finden kann.
Trotzdem - es
gibt Eingeständnisse, die muss man einfach machen - reservierten wir uns zwei
Plätze für die morgige Tour. Wir sollen punkt 18:30 dort sein, hieß es. Wir
wurden in die Teilnehmerliste eingetragen und zogen weiter. Nordostwärts,
Highway 112 innerhalb Lincolns. Wir fanden auch eine Stelle, von der wir uns
versprachen, gutes Essen für angemessenes Geld zu bekommen. Und wir sollten mal
wieder richtig liegen damit. Brittany's Cafe sollte die Ehre zuteil werden, uns
besuchen zu dürfen. Dies befindet sich in einem Gebäudekomplex mit Motel und
recht großem Schwimmbad, in das man von manchen Plätzen des Restaurants aus
auch schauen kann.
Wir begannen
mit einem Teller handgeschnitzter Kartoffelchips mit 4 verschiedenen Dips. Die
waren lecker. Zwar sehr unterschiedlich in der Qualität (von total lätschig bis
fein knusprig), aber lecker. Und ein Erlebnis, das weit abweicht von albernen
stapelbaren Einheits-Chips. Keine Namen [1]! Maik hat sich für Chix Quesadilla entschieden, das ist
irgendwie eine Mischung aus Pfannkuchen, Wrap und Pizza: Auf einem runden,
dünnen Stück Teig gibt es die ausgewählten Inhalte, der Kreis wird in der Mitte
geklappt und in Stücke geschnitten. Ich habe irgendwas mit Huhn gegessen,
gleich gut die Hälfte teurer, aber sehr lecker und eine durchaus üppige
Portion.
Unser Motel
für die heutige Nacht war schnell gefunden, Econolodge Lincoln, New Hampshire.
Wir waren zügig eingebucht, bekamen Zimmer 131 im Erdgeschoss, konnten direkt
vor diesem parken: Herz, was willst Du mehr?
258 Meilen,
etwa 413 km. Routenskizze hier.
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